Macarons von Aurélie: Merci beaucoup
Juhu, ich habe gewonnen. Und dann auch noch ein sowas von passendes Geschenk… Macarons. Und nicht irgendwelche Macarons, sondern welche von der Königin der Macarons, von Aurélie Bastian, deren Macarons-Backbuch ich habe und mit deren Rezept ich die kleinen Schätzelein auch hinkriege. Aber auch für alles andere, egal ob süß oder herzhaft, ist ihr Blog französischkochen einfach super. Wir haben hier schon das ein oder andere nachgemacht und einiges ist in die Immer-wieder-kochen-Liste aufgenommen worden.
Liebe Aurélie, viiiiieeeelen Dank für diese wunderbare Überraschung. Wie man sieht, haben wir mit dem Auspacken nicht bis Heiligabend gewartet, sondern das erste Macaron direkt genascht. So lecker.
Race for the galaxy
Wir bauen uns eine Sternenzivilisation, gerne auch mit Aliens. So lässt sich die Spielidee von „Race for the galaxy“ kurz zusammenfassen. Natürlich ist das Spiel ein wenig komplizierter. Und dann auch wieder nicht. Aber von vorn:
Der Spielaufbau von Race for the galaxy ist dem von San Juan ganz ähnlich. Doch wo man bei San Juan Fabriken, städtische Gebäude und Kulturdenkmäler baut, geht es beim galaktischen Wettrennen darum, neue Planeten zu besiedeln und diese durch neue Technologien und das Herstellen und Verkaufen von Waren zu entwickeln.
Vor allem das Prinzip des Tauschens von Waren in Siegpunkte ist bei der galaktischen Variante deutlich abwechslungsreicher gestaltet und bietet mehr Varianten und Optionen, um höher zu punkten. Doch wer das eine kennt, kann sich die Regeln des anderen leicht aneignen.
Das Spielmaterial von Race for the Galaxy ist schön gestaltet: die Planetenfamilien sind sowohl farblich als auch graphisch ansprechend und so manch einer an unserem Tisch lässt sich desöfteren von den lustigen Außerirdischen dazu verleiten, mit Alienzivilisationen auf Punktejadg zu gehen. (Protipp: Lasst es, man gewinnt so gut wie nie mit den gelben Typen vom anderen Stern.)
Wir waren mal wieder viel zu spät auf der Party und konnten das Spiel (Erstausgabe 2007) nicht mehr auf deutsch bekommen – ausverkauft und second hand nicht zu vernünftigen Preisen aufzutreiben. Daher besitzen wir eine englische Ausgabe, mit der wir aber prima klarkommen.
Da es durch die zahlreichen Planeten und möglichen Startwelten und Handelsoptionen immer wieder neue Möglichkeiten gibt, Siegpunkte zu scheffeln, wird das Spiel auch nach dutzenden Runden nicht langweilig. Mal gewinnt derjenige, der auf Handel setzt, beim nächsten Mal kann die Strategie, Welten mit militärischer Übermacht zu erobern, erfolgreicher sein. Ein drittes Mal gewinnt derjenige, der gleich zu Beginn wenige, aber dafür handelsstarke Welten sein Eigen nennen kann. Bezahlt wird übrigens mit den Planetenkarten, was die Auswahl erschwert und die Spannung erhöht, denn man kann eben nicht alle guten Karten behalten und auslegen, weil man sie auch als Zahlungsmittel einsetzen muss.
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Es gibt nur wenig Interaktion. Im Prinzip kann man sich seine Strategie zurechtlegen, hoffen, dass man die richtigen Karten zieht und sein Ding durchspielen. Zu Beginn jeder Runde wählt man, welche Aktionen man durchführen möchte: Erkunden, Entwickeln, Siedeln, Verbrauchen oder Produzieren. Dabei kann man versuchen, vorherzusehen, welche Aktionen die Gegner wählen, weil man diese auch selbst ausführen darf. Und auch beim Handeln der Waren gibt es bei manchen Karten die Möglichkeit, selbst so zu verkaufen, dass die Mitspieler weniger Punkte bekommen können. Wirklich viel Interaktion ist das aber nicht – das bringt Freude für beigeisterte Solospieler, ist aber weniger unterhaltsam für die größere Runde. Wer deshalb nur schwer Mitspieler findet, kann das Ganze auch als PC-Game spielen. Einen kostenlosen Downloadlink gibt es hier.
Noch ein Minuspunkt: Die Karten sehen zwar toll aus, sind aber recht dünn und biegsam. Wir haben unseren Kartensatz daher „gesleevt“ (in passende Plastikhüllen gesteckt) und waren schon mehrfach recht dankbar dafür, und das nicht nur, weil neulich auch mal ein Wasserglas von übereifrigen Mitspielern umgeschubst wurde 🙂
Der Lieblingsmitspieler ist ja ein totaler Sternen-Imperien-Fan und steht daher total auf das galaktische Rennen. Ab und zu setze ich mich aber durch und wir bauen nicht Planeten und Windfallwelten sondern Indigoküperein, Kaffeeröstereien, Silberschmelzen, Rathäuser und Reiterdenkmäler. Das sieht weniger schick aus, macht aber mindestens genauso viel Spaß.
Unterwegs an freien Tagen
Neulich konnte ich den Luxus einiger freier Tage außer der Reihe genießen. Ganz besonders schön war es, einfach mal Zeit zu haben. Zum Beispiel zum ziellosen Lesen. Wie wundervoll, einmal ohne schlechtes Gewissen und Blick auf die Uhr Texte zu lesen, die ich mir schon lange markiert hatte. Links zu folgen, die ich normalerweise seufzend links liegend lassen würde. Mich treiben zu lassen und Neues zu entdecken.
Sei es bei den Krautreportern, wo ich endlich auch mal den Mitgliederbereich entdecken gegangen bin, sei es im Wirtschaftsteil bei Buddenbohms, wo ich auch mal die langen Stücke angeklickt und auch gelesen habe. Auch bei Was machen die da? habe ich die vergangenen Einträge nachgelesen und mich an den Texten, den Bildern und vor allem den vorgestellten Menschen, ihrer Unterschiedlichkeit und ihrer Leidenschaft für das, was sie tun, gefreut. Bei „Was machen die da“ habe ich auch den Hinweis auf die Deutschlandreise mit dem Fahrrad von Anna Magdalena Bössen entdeckt. Und nun endlich einmal nachgelesen, was sie auf ihren Wandermärchen-Etappen im Osten erlebt hat. Und bin ganz begeistert. Ja, wir fänden es super, auch in den Genuss dieser besonderen Form von Literaturvermittlung und besonders dieser Bekanntschaft zu kommen. (Ja, das ist Schleichwerbung für uns als Gastgeber, für irgendwas muss mein Job doch gut sein 😉 )
Ich habe bergeweise Spielrezensionen gelesen und das ein oder andere Run-through-Video von Richard Ham (@Rahdo) gesehen. Natürlich habe ich auch in Rezepten gestöbert und das eine oder andere direkt nachgebacken.
Wo ich den Hinweis auf Elisabeth Ranks Blog gefunden habe, weiß ich nicht mehr, und im Nachhinein ist mir gar nicht klar, wie mir das bisher entgehen konnte. Mein Einsteiger waren diese Gedanken über die Bedeutung eines einzelnen kleinen Wortes. Und dann sitzt man da und liest nach vorn und zurück und immer weiter.
Und wenn man immer so weiter klickt und stöbert und sich festliest, dann landen auf einmal neue französische Städte auf der Besuchswunschliste (es ist wirklich eine Schande, dass ich noch nie in Lyon war) oder man beginnt, sich nochmal ganz neu oder doch wieder alt oder überhaupt einmal ganz anders Gedanken zu machen übers Geschichten Erzählen, oder genauer gesagt: übers gute Geschichten erzählen. Und wo ich schonmal da war, habe ich nachgelesen, wie Gesa sich in Frankreich verknallt hat. Ist super da, sag ich doch. Und jetzt freue ich mich auf viele neue Gesichten von Gesa aus Afrika, ab Februar. Stay tuned.
Kundenbindung at its best
Heute muss ich mal ein Lob loswerden. Und zwar an den Hebsacker Verlag. Und nein, die haben mir nichts umsonst zugeschickt oder mich mit irgendwas geködert. Ganz im Gegenteil. Am Ende haben wir nicht mal was gekauft. Und trotzdem empfehle ich den Verlag und seinen Kundenservice uneingeschränkt weiter. Und das kam so:
Der Lieblingsmensch, der ja einen liebenswerten Japan-Spleen sein Eigen nennt, hatte sich vor ein paar Jahren bei der Spiel in Essen in das kleine Dobutsu-Shogi, oder Catch the lion, verliebt. Nachdem er mich und alle anderen in unserem Umfeld dabei gefühlte tausend Mal abgezockt hatte, war er bereit für größere Aufgaben, sprich für das mittelgroße Shogi mit mehr Teilen und noch süßeren Tieren.
Entdeckt hatten wir das bei der Spiel ’13. Da war es aber schon ausverkauft, als wir endlich auf den Trichter gekommen waren. Also fragte der Japan-Fan meines Vertrauens beim Hebsacker Verlag nach. Da hatte er sich einige Zeit vorher mit einem kompletten (und sehr schönen) Go-Set und der passenden Literatur eingedeckt und auch das kleine Shogi dort entdeckt. Aber die schwerere, mittelgroße Version gab es damals dort nicht. Der Hebsacker Verlag schrieb, dass man dies sehr bedaure und man versuche, das Spiel ins Sortiment aufzunehmen. Aber für den Moment könne man nicht weiterhelfen.
In diesem Jahr haben wir dann in Essen zugeschlagen und das Spiel mit den wirklich wunderschön gestalteten Holzklötzchen und den einfach zu erklärenden, aber schwer zu spielenden Regeln erstanden. Und was passiert vor einigen Tagen? Nach über einem Jahr? Hier trudelt eine Mail vom Hebsacker Verlag ein, in der man uns darauf aufmerksam macht, dass der Verlag das mittelgroße Dobutsu-Shogi mittlerweile im Programm habe. Nach mehr als einem Jahr erinnert sich jemand, dass es da mal einen Interessenten gab und schreibt. Große Klasse.
Aber es wird noch besser. Schließlich hatte der Lieblings-Japanfreund das Spiel ja schon gekauft und schrieb daher eine Absage. Dankend zwar, aber eine Absage. Und was machen die Helden beim Hebsacker Kundenservice? Sie schreiben nochmal und wünschen viel Spaß mit dem Spiel. Und das alles auf so unaufdringlich freundliche und herzliche Art und Weise, dass ich noch immer ganz bezuckert bin. So funktioniert das mit dem Service. Genau so.
Falls ihr jetzt also alle dieses wirklich richtig gute Spiel (es ist super und ich sage das, auch wenn ich nur ein einziges Mal gewonnen habe, und da war der Gegner bereits leicht mit schottischen Destillaten abgefüllt) – wenn ihr es also haben wollt, dann bestellt es beim Verlag mit dem nettesten Kundenservice seit Ewigkeiten. Wirklich. Tut das. Und dann fordert den Lieblingsmenschen heraus. Der erste, der gegen ihn gewinnt, kriegt ein extra Julia-Roberts-Dauergrinsen von mir. Top, die Wette gilt.
Weihnachtsbäckerei: Alle Jahre wieder
Auf die Weihnachtsbäckerei freue ich mich immer schon Wochen vorher. Da kann man so richtig ausgiebig kneten, rühren, ausrollen und ausstechen, alte Traditionen pflegen und gleichzeitig kreativ sein. Ein paar Dinge sind bei uns Pflicht: Elisenlebkuchen, Spekulatiusplätzchen, Lebkuchen „am Stück“ nach einem alten Familienrezept (diesmal unter anderem in Form von Tannenbäumchen, mit einem großen Dankeschön an Aurélie für die Deko-Idee) und natürlich Spritzgebäck.
Da einige, die das Backwerk live und in Farbe genascht haben, nach den Rezepten gefragt haben, (und als Gedankenstütze für mich fürs nächste Jahr 😉 ) hier ein paar Rezepte:
Schoko-Tännchen
200 g Walnüsse
200 g Zartbitterschokolade (70%)
180 g Butter
3 Eier
100 g Zucker
125 g brauner Zucker
100 g Crème fraîche
110 g Mehl
Butter und braunen Zucker für das Blech
Im Prinzip ist das ein Brownie-Rezept, für das ich eine Basis von Victoire Paluel-Marmont ein wenig angepasst habe.
Zuerst die Walnüsse grob hacken. Dann die Schokolade im Wasserbad schmelzen, die Butter hinzugeben, ebenfalls schmelzen lassen und das Ganze zu einer glatten Masse verrühren.
In der Zwischenzeit die Eier und den Zucker gemeinsam aufschlagen, die Schokoladenmischung nach und nach dazugeben und gut verrühren. Nun noch das Mehl, die Nüsse und zum Schluss die Crème fraîche ausgiebig unterrühren.
Ein tiefes Backbleck (oder eine Backform, am besten rechteckig) buttern und mit braunem Zucker ausstreuen.
Bei 170°C etwa 20 Minuten backen. Auskühlen lassen und dann die Masse in kleine Dreiecke schneiden. Mit Zuckerguss Linien auftragen und bunte Streusel als Weihnachtsbaum-Deko daraufstreuen. Trocknen lassen und am besten schichtweise, getrennt durch eine Lage Backpapier, in einer Dose lagern.
Elche auf Keks
Die Elche haben bei uns mittlerweile auch Tradition. Ich backe sie immer mit Buchweizenmehl, wie die Glückskekse, die eindeutig auch unterm Jahr immer gut ankommen. Danke an Anja von Meine Torteria für die Anregung.
125 g Butter
100 g Zucker
1 Pck Vanillezucker
2 Eier
125 g Buchweizenmehl
125 g Weizenmehl
Zucker und Butter ausgiebig aufschlagen, Eier unterrühren und das Mehl unterkneten. Ich habe noch ein paar Umdrehungen aus meiner Vanillemühle dazugegeben – Vanillezucker geht aber auch – und den Teig etwas mehr als eine Stunde kaltgestellt.
Dann ausrollen, Elch-Stempel in den Teig drücken und drumherum ausstechen. Bei 180°C Ober-Unter-Hitze für 8 bis 10 Minuten in den Backofen schieben.
Elisenlebkuchen
5 Eier
400 g Zucker
abgeriebene Schale von 2 Zitronen
3 EL Zitronensaft
1 Pck. Lebkuchengewürz
650 g gemahlene Mandeln
je 1 Pck Zitronat und Orangeat
1 Päckchen Backoblaten
Eier und Zucker so lange schaumig schlagen, bis die Masse ganz hell geworden ist. Alle übrigen Zutaten mit einem großen Löffel unterheben.
Den Teig auf die Backoblaten streichen und zwei Stunden antrocknen lassen.
Danach die Lebkuchen bei 160°C für ca. 20 Minuten backen. Sie sollten hellbraun werden. Abkühlen lassen und nach Belieben verzieren (zum Beispiel mit Schokolade, Zuckerguss, Punschglasur,…).
Hildabrödle / Spitzbuben
In meiner badischen Heimat heißen die mit Marmelade gefüllten Plätzchen Hildas (und Plätzchen nennt man Brödle, also Hildabrödle).
In der Eifler Familie meines Vaters nennt man sie Spitzbuben. Der Lieblingsmensch hat sie nun Hildaspitzen getauft. Wie auch immer: Sie gehören hier zum Pflichtprogramm.
400 g Mehl
160 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
200 g Butter
2 Eier
Aus den Zutaten einen Mürbeteig herstellen, kalt stellen. Dann ausrollen und die Hildakekse ausstechen. Wenn man Terrassen haben will, muss man mindestens 3 immer kleiner werdende Formen nehmen. Man kann aber natürlich auch Doppeldecker machen und braucht dann immer zwei gleiche Kekse. Wer mag, kann aus dem oberen Keks ein kleines Muster ausstechen, also zum Beispiel aus der Mitte eines großen Sterns einen kleinen Stern ausstechen. Da die Kekse nach dem Backen mit Marmelade gefüllt werden, sieht man diese dann durchscheinen.
Bei 180°C werden die Plätzchen etwa 8 bis 10 Minuten gebacken. Danach möglichst schnell mit Marmelade (wir mögen gerne Cassis, also schwarze Johannisbeere, oder Himbeer) bestreichen und zusammensetzen. Nach dem Auskühlen mit Puderzucker bestreuen.
Mandel-Weihnachtsmänner
Und, dieses Mal neu im Sortiment und mal wieder eine Anregung aus Annas Kalorienreich. Anna hat einfach immer großartige Ideen und da konnte ich nicht wiederstehen und habe auch diese fröhlichen Mandel-Weihnachstmann-Bande gebacken und das Rezeot nur leicht angepasst:
250 g Mehl
250 g gemahlene Mandeln
150 g Butter
150 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 TL Zimt
2 kleine Eier (oder ein großes, ich hatte aber nur kleine da 🙂
1 Prise Salz
Alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten. Mindestens eine Stunde kalt stellen. Dann kleine Kugel formen (ich habe knapp 40 Stück herausbekommen) und zu Weihnachtsmännern weiterentwickeln, indem ihr die Mützchen zieht und ihnen ein wenig Schwung gebt. Ich habe die Weihnachtswichtel leicht angedrückt und bei 180°C etwa 20 Minuten gebacken. Dann den oberen Teig rot färben. Ich hatte noch rote Candymelts, die ich im Wasserbad geschmolzen und mit ein paar Tropfen Rapsöl geschmeidiger gemacht habe. Der Bart besteht aus Zuckerguss und Kokosraspeln. Augen aufsetzen oder aufspritzen, gut trocknen lassen, fertig.
Lebkuchen
Davon brauchen wir hier und zum Mitbringen immmer große Mengen. Das Familienrezept ist ein echter Exportschlager. Es gab sie schon in Kastenform, als Guglhupf, als Muffins oder Cupcakes mit Spekulatiussahne oder Marzipandekor. In diesem Jahr sind es (unter anderem) kleine Tannenbäumchen geworden.
Wenn ihr erstmal kleinere Brötchen, äh Kuchen backen wollt, könnt ihr das Rezept ohne Probleme halbieren oder dritteln.
450 g Rübenkraut (vielleicht kennt ihr es auch als Zuckerrübensirup)
450 g Zucker
6 Eier
2 Tassen Milch
2 Päckchen Lebkuchengewürz
1 kg Mehl
2 Päckchen Backpulver
Das Rübenkraut mit dem Zucker und den Eiern gut verrühren, dann langsam die Milch unterrühren, bis eine glatte Masse entstanden ist. Diese dann auf höherer Stufe schön luftig aufschlagen. Das Mehl mit dem Backpulver und den Gewürzen mischen und nach und nach unterrühren. Es entsteht ein schwerer, dunkler, glänzender Teig.
In die gewünschten Formen füllen und bei 180°C etwa 45 bis 50 Minuten backen (Guglhupf oder Kastenfor). Kleinere Formen wie Muffins oder die Tannenbäumchen brauchen etwas weniger lang.
Bei der Dekoration könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen. Viel Spaß und guten Appetit!
Viceroy, du gehörst mir. Mein erstes Mal bei Kickstarter.
Ich habe zum ersten Mal ein Spiel bei Kickstarter „gebacked“. Ja, schon klar, ich bin mal wieder eine der letzten auf der Party. Aber besser spät als nie. Und Viceroy von Mayday Games war eine würdige Premiere, finde ich.
Entdeckt haben wir das Spiel rund um den Vizekönig in einem der beliebten Rahdo Runthroughs. Er war in den Genuss gekommen, einen englischen Prototypen des russischen Spiels zu testen und seine Erklärungen und die Bilder haben uns Lust gemacht, in Essen danach Ausschau zu halten. Denn – besonderer Grund zur Vorfreude – dort sollte es 250 englische Exemplare zu erwerben geben. Da wir allerdings nicht schon am Donnerstag da sein konnten, schauten wir freitags in die Röhre, alles längst weg. Alles, bis auf zwei Testspiele. Also landeten wir an einem der Tische und spielten fröhlich drauflos. Und Tatsache: Das Spiel, bei dem man mit Karten Pyramiden baut, um bunte Edelsteine, Schriftrollen und andere Güter und natürlich Siegpunkte zu sammeln, hat uns großen Spaß gemacht und war für unsere kleine Spielerunde die Éntdeckung der diesjährigen Spieltage.
Wie Kickstarter funktioniert, wisst ihr vermutlich alle. Nein? Okay, dann also im Schnelldurchlauf: Man kann dort ein Projekt, in unserem Fall also ein Spiel, unterstützen, indem man eine Finanzierung zusagt. Ist der angepeilte Mindestfinanzierungsstand erreicht, wird das Projekt umgesetzt und das Geld abgebucht. Wird mehr Geld eingespielt, als mindestens gebraucht, ist das Projekt noch nicht vorbei, man kann auch „überzahlen“. Oft ist es dann so, dass die Unterstützer der ersten Runde einen besonderen Bonus bekommen. Hier erhält man handnummerierte Exemplare, von denen es insgesamt nur 1.000 Stück gibt. In der zweiten Unterstützerrunde (zu der ich gehöre, juhu) bekommt man die limitierte Sonderauflage mit besonders aufwändig gestaltetem Deckel. Je mehr Geld, desto mehr Vorteile bekommen die, die sich möglichst früh als Unterstützer eingetragen haben.
Zusätzlich schalten die Projektverantwortlichen bei Kickstarter beim Erreichen bestimmter, vorher definierter Projekteinnahmen weitere sogenannte „stretch rewards“ frei. Bei Viceroy werden die Plättchen, die bisher allein auf Farben basierten, nun durch grafische Symbole ergänzt, die das Spiel auch für farbenblinde Spieler spielbar machen. Wenn also mehr Unterstützer einsteigen, setzt der Verlag sich für mehr Inklsuion ein. Super Sache. Und da die Sache grade durch die Decke geht, kommt da noch mehr. Spiel, Spaß und Spannung. Funktioniert.
Verschickt wird das Spiel voraussichtlich im März. Neben dem Preisrabatt für Kickstarter-Unterstützer (der durch das Porto allerdings zumindest teilweise wieder aufgefressen wird), ist das ein weiterer Vorteil: Ich muss nicht beobachten, ob und wenn ja wann das Spiel bei einem Händler in der Nähe zum Verkauf eintrifft und dann möglicherweise vergriffen ist, bevor ich dort sein kann. Das Spiel kommt direkt zu mir nach Hause.
Bis dahin bekomme ich regelmäßig Infos zum Verlauf des von mir unterstützen Projektes und wie schon die Hippster bei Fairphone können auch die Kickstarter und die Leute von Mayday Games das mit der wertschätzenden, zielgruppengerechten Kommunikation besonders gut. Woo-hoo.
Funkenschlag-Adventskalender
Wir spielen hier ja gerne. Und der Lieblingsmensch spielt ja besonders gerne Funkenschlag. Daher hat er in diesem Jahr einen ganz besonderen Adventskalender bekommen – einen Funkenschlag-Adventskalender.
Wie bei Funkenschlag gibt es verschiedene Kraftwerkskarten (Mandelkekse), die mit verschiedenen Arten von Kraftwerken bemalt sind. Okay, meine Zeichenkünste lassen sehr zu wünschen übrig. Und das liegt nicht nur am Zuckerguss.
Aber der Lieblingsmensch hat auf Anhieb erkannt, was es sein soll und war entsprechend begeistert. Und da ich beim Backen ein paar Ersatzkekse gebacken hatte (für den Fall, dass einige beim Bemalen zerbrechen), und da keiner Zerbrochen ist und ich somit die Möglichkeit hatte, schonmal zu probieren, kann ich mir vorstellen, dass er das nach dem Probieren des ersten Kekses auch noch sein wird (wehe, wenn nicht 😉 )
Adventskalender 2014: Was haben Palmzweige mit Weihnachten zu tun?
In unserem Dorf gibt es jedes Jahr einen „Lebendigen Adventskalender“. Was sich dahinter verbirgt, hatte ich euch ja letztes Jahr schon erzählt. Jeden Abend wird bei einer Familie ein Fenster geöffnet und ein wenig gefeiert. Sonntagabends gibt es Andachten in den Kirchen, immer im Wechsel in der katholischen und der evangelischen. Dabei halten Laien die Ansprachen. Und heute Abend war ich dran.
Aus dem Evangelium nach Matthäus (Kapitel 22, 1-9, zitiert nach der Einheitsübersetzung):
„Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Betfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger voraus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir! Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen. Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist friedfertig und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines Lasttiers.
Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das Fohlen, legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!“
Der Text, den wir gerade gehört haben, ist vermutlich einer der bekannteren Texte in der Bibel. Er berichtet vom feierlichen und von allen gefeierten Einzug Jesu in Jerusalem. Die Menschen breiten ihre Kleider auf der Straße aus und winken begeistert mit Palmzweigen.
Palmzweige? Moment, da war doch was. Palmzweige gehören doch, wie der Name schon sagt, zum Palmsonntag. Zum Beginn der Karwoche, zu Ostern. Diese Szene steht doch vor dem Beginn der Passion, dem Bericht vom Leiden und Sterben Jesu. Was hat das denn mit der Zeit vor Weihnachten zu tun? Warum hören wir diesen Text ausgerechnet heute, am ersten Advent?
Jesus selbst gibt uns eine Antwort, wenn er sagt: „Wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir.“
Und schon sind wir mittendrin im Advent, denn das kommt uns in dieser Zeit viel vertrauter vor. „Tochter Zion, sieh, dein König kommt.“
Das Lied, das wir gerade gesungen haben, nimmt diesen Kontrast auf: „Singt dem König Freudenpsalmen“ – das Palmsonntagslied schlechthin. Doch dann heißt es: „Völker ebnet seine Bahn“. Da klingt doch „Ebnet dem Herrn den Weg“ durch. Da hören wir schon: „Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe!“
Und wenn wir genau hinhören und hinsehen, dann fallen uns nicht nur Ähnlichkeiten in den Texten auf. Auch die Symbole lassen sich vergleichen. Das Grün der Palmzweige am Palmsonntag findet sich auch im Tannengrün des Advents wieder. Grün ist die Farbe der Hoffnung. Und die Tannenzweige künden vom Leben der Natur – mitten im Winter. Die Tannenzweige – wie auch die Palmzweige – sind immergrün. Sie strahlen das ganze Jahr in voller Pracht und können ein Zeichen dafür sein, dass die Hoffnung nicht auszulöschen ist. Dass Gott uns mit Jesus ein Versprechen gegeben hat, das immer währt.
Und noch eine Parallele lässt sich finden: Die Farben der Kleider, die die Menschen auf die Straße legen, spiegelt sich in den Farben der Kerzen des Advents und in den Farben, mit denen wir in den kommenden Tagen und Wochen unsere Fenster dekorieren. In der dunklen Nacht geben die Kerzen und die hell erleuchteten Fenster Zeugnis vom Licht, das mit Jesus in die Welt gekommen ist. Jesus, das Wort, das Fleisch geworden ist, ist wie das Licht in der Nacht.
Und was ist mit uns? Sind auch wir im Advent vergleichbar mit den Menschen am Palmsonntag? Freuen wir uns, dass Jesus kommt? Jubeln wir ihm zu, wie einem König? Hat er wirklich einen Platz, eine Bedeutung in unserem täglichen Leben?
Und wenn er sie hat, wie gestalten wir dann unsere Adventszeit? Brauchen wir das Große, immer Bessere, Hellere, Schönere? Oder können wir nicht vielmehr gerade in den einfachen, unscheinbaren, alltäglichen Dingen entdecken, was es heißt, dass unser König kommt. Was es heißt, dass Gott sich uns ganz hingibt, dass seine Nähe für uns besonders deutlich spürbar wird.
Um zu entdecken, was es für uns ganz persönlich bedeutet, dass Gott in Jesus geworden ist, dass er den Tod überwunden und uns den Weg in ein neues Leben geöffnet hat, kann es ausreichen, dass wir uns beim Anzünden der Kerzen auf dem Adventskranz einen Moment lang ganz durchfluten lassen von der Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Es kann ausreichen, dass wir in der Schlange an der Kasse einen Moment innehalten und uns an den erinnern, der der Anlass für die besonderen Einkäufe ist. Sicher wird ein wenig von dieser besonderen Bedeutung auch spürbar, wenn wir uns abends treffen, um ein liebevoll gestaltetes Fenster zu öffnen, um miteinander zu singen und zu beten.
Vielleicht gelingt es uns sogar, ein wenig von dieser Vorfreude, von unserer Hoffnung, vom Licht des Advents denen zu schenken, die dieses Licht und seine Wärme besonders dringend brauchen: Menschen, die um einen geliebten Menschen trauern. Freunden, Nachbarn oder Kollegen, die schon lange oder besonders schwer krank sind. Menschen, deren Hoffnungen enttäuscht wurden, die nicht mehr weiter wissen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, Menschen, die vor Angst nicht mehr ein noch aus wissen, die keine Hoffnung mehr haben.
Wir können die Kraft dafür schöpfen, wenn wir die alten Texte hören und immer neu der Verheißung lauschen: „Sieh, dein König kommt zu dir.“ Jesus, das Licht in der Nacht, der König, der uns die Erlösung bringen wird.
Dann können auch wir in der Weihnachtsnacht rufen, wie die Menge damals in Jerusalem: „Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei der, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!“
Leuven, eine Winterliebe
Freie Tage, alte Freunde, Sonne und winterblauer Himmel, buntes Raschellaub, handgemachte Pralinen in Igelform, überbackende Endivien und frisch gebrautes Bier, herzerwärmende Gespräche und stundenlange Diskussionen in einer unglaublich schönen Stadt wie Leuven. Manchmal braucht es nicht mehr, um rundum glücklich zu sein.