Archiv für den Monat: Mai 2016

(Don’t) go to Belgium – Teil 2

Surfer und Kitesurfer in Knokke-HeistNeulich haben wir ja die Lieblichkeiten von belgischen Autobahnen ausdauernd auskosten können. Mein erster Rat lautete bei der Hinfahrt: Fahrt nicht nach Belgien. Allerdings gibt es keinen ersten Rat ohne einen zweiten. Und mein zweiter Rat zu Belgien lautet: Seid dort. Viel. Ausgiebig. Ständig.

Strandhäuschen am Strand von Knokke-Heist in Belgien

rot-weiß-gestriefte Strandliegen und ein weißer Windschutz

Denn wenn man erstmal da ist, ist es super. Einfach wunderbar. Da gibt es das Meer, lange Strände, kleine weiße Strandhäuschen, Muscheln, wunderschöne Dünen mit Vögeln und Hasen und Pflanzen. (OK, es gibt auch Quallen, aber irgendwas ist ja immer.) Da findet ihr niedliche Strandbars mit extragemütlichen Sofas, frisch gepressten Obstsäften, schönen Bieren, frischen Tappas und leckeren Cocktails, leichtem Wind und Meeresrauschen.

Strandclub mit der Aufschrift "Beachhouse" in Knokke-Heist

Eingang zu einer Strandbar in Knokke-Heist

Bier und ein Erdbeersmoothie in einer Strandbar

Strandliegen vor weißen Strandhäuschen an der flämischen Küste in Belgien

Segelboote am Hafen in Knokke-Heist in Belgien

Es gibt fröhlich-bunte Windsäcke und elegant über das Wasser düsende Kitesurfer. Freche Spatzen stibitzen sich gegenseitig von den Touristen ergatterte Krümel, junge Möwen unterschätzen die Windböen und taumeln laut quietschend durch die Luft und fröhliche Kinder radeln mit witzig als Miniatureisdielen oder Stuntautos gestalteten Kettcars über die Promenade. Und zwischendrin läuten die „Glocken des Meeres“ an den Masten der Segelboote, die schön herausgeputzt auf den Sommer warten. So schön.

grün-weiß-gestreifte Windsäcke im flämischen Knokke-Heist

Solange man sich nicht umdreht. Denn sobald man seinen Blick vom Meer weg und Richtung Landesinneres lenkt, sieht man eine sterbende Schönheit (oder das, was man in den 50er Jahren für mondän hielt). Wir waren in Knokke-Heist – eher am Ende von Heist als in Knokke. Und sind ausgiebig in beide Richtungen gebummelt.

Hochhäuser an der Strandpromenade von Knokke-Heist in Belgien

Was früher ein mondäner Badeort war, ist heute an vielen Stellen ein Ort des Leerstandes. Alle paar Meter sind Läden und Wohnungen zu verkaufen oder zu vermieten. In den Schaufenstern der zahlreichen Maklerbüros an der Promenade werden allerdings auch für kleine Studios mit Meerblick nur, wenn man sich halsbrecherisch über den Balkon beugt, bedeutende sechsstellige Summen aufgerufen. Das Freizeitprogramm, das in regelmäßigen Abständen auf großen Tafeln angekündigt wird, versucht lauthals, auch jüngere Leute anzuziehen. Jüngere Leute mit Geld, denn Eintritt frei liest man nur selten. Und die überlebenden Restaurants rufen Preise auf, die sich gewaschen haben.

knokke-heist-brasserie-zu-verkaufen

knokke-heist-leerstehende-wohnung

Doch trotz der deutlichen Alterserscheinungen und des krampfhaften Versuchs, weiterhin mondän zu sein, haben der Lieblingsmensch und ich festgestellt, dass der Charme dieser Art von Küstenort uns durchaus gepackt und gefallen hat. Was sicher auch an unserer Unterkunft lag, in der wir in guter Gesellschaft von Marie-Antoinette und allerhand pseudobarockem Schnickschnack gewohnt und die Vorteile einer kleinen Küchenecke und eines liebevoll gepackten Frühstücks-Picknickkorbes am Morgen aus vollem Herzen genossen haben.Büste von Marie-Antoinette im Hotel de Laurier in Knokke-Heist

Belgische Küste: Große Liebe. Gerne wieder.

knokke-heist-meer

knokke-heist-muschel-im-wasser

knokke-heist-sonnenuntergang-ueber-dem-hafen-rote-sonne

(Don’t) go to Belgium – Teil 1

Belgien ist für uns das Land, durch das wir normalerweise nur durchfahren – auf dem Weg in die Bretagne. Auf dem Hinweg geht das immer gefühlt total schnell (und an einer Tankstelle gibt es guten Kaffee und frische Croissants für Menschen wie uns, die kurz vor 6 Uhr losfahren und vorher nicht frühstücken). Auf dem Rückweg zieht sich dieses Belgien wie alter Kaugummi. Es geht und geht einfach nicht vorbei. Und das liegt nicht nur an der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 120.

Baden Verboten-Hinweisschild am Strand von Knokke-Heist in Belgien

Andererseits ist Belgien aber auch einer der Orte, an denen das Meer vom anderen, also unserem heimatlichen „Durchfahrtsland“ aus, am nächsten ist. In Holland gibt es natürlich auch nahegelegenes Meer, aber uns war diesmal mehr nach der flämischen Seite der Küste. Doofe Idee. Richtig doofe Idee. Oder zumindest eine Idee, die am Donnerstag noch ein paar tausend andere Menschen in Autos hatten. Da die Belgier gleichzeitig die Idee hatten, auf quasi allen von uns befahrenen Autobahnen großzügig großflächig Baustellen einzurichten und anscheinend alle LKWs dieser Welt unbedingt irgendwas nach Antwerpen liefern mussten, standen wir schön stundenlang im Stau. Auch das wäre ja noch zu ertragen gewesen, wenn wir einfach nur irgendwohin gewollt hätten, aber wir wollten ja ans Meer – und da zählt jede Minute, die man nicht dort verbringt, doppelt. Mindestens.

Wenn ihr jetzt schlau um die Ecke kommt und sagt: Was fahrt ihr an Fronleichnam auch mit dem Auto in Urlaub, hättet ihr doch die Bahn genommen… dann entgegne ich nur ein Wort: Streik. So richtig mit gar keinen Zügen in der Wallonie und so gut wie keinen Zügen in Flandern.

Und wer hier einwendet, ich hätte doch schonmal deutlich freundlicher von diesem Land gesprochen, der hat deutlich zu gut aufgepasst. 🙂 Aber zurück zum Durchfahrtsland Rumsteh-Land.

Umleitungsschild in Belgien mit der Aufschrift "Wegomlegging"

Nach dem Stau auf der Autobahn kam dann noch der Stau auf der Küstenstraße (die so heißt, aber von der aus man natürlich keineswegs die Küste sieht – Belgien halt). Und Umleitungen. Bergeweise Umleitungen. Wegen Bauarbeiten. Deren auf Schildern groß angekündigtes Ende praktischerweise mit dem Saisonende zusammenfallen wird. Die spinnen die Römer Belgier.

Und als wir schließlich fast da waren, und quasi die letzte Ampel vor dem Ziel gerade auf grün sprang, tauchten wir aus dem Nichts ein paar Polizeimotorräder auf und Menschen mit Warnwesten und Polizeikellen springen auf die Straße. Nichts geht mehr – Radrennen. Eines, das leider in den Folgetagen traurige Bekanntheit erlangen sollte. Wie bei der Tour de France kam zuerst ein wenig Werbung, dann eine nicht enden wollende Reihe von Fahrzeugen mit Ersatzfahrrädern und -reifen, dann Polizisten und Fotografen, dann wieder Autos, dann wieder Motorräder, dann lange nichts, dann wieder Autos… ihr könnt euch das vorstellen.

Straßensperrung wegen eines Radrennens in Belgien

Begleitmotorrad beim Radrennen in Belgien

Hinweisschild auf die Belgienrundfahrt 2016 in Knokke-Heist

Irgendwann erhoben sich die Menschen auf dem Mäuerchen am Straßenrand und begannen wild mit den Armen zu fuchteln. Etwa fünf Minuten später tauchten dann die ersten Radfahrer auf. Nach einer Weile das Hauptfeld, dann eine Nachzüglergruppe, dann nochmal einige Nachzügler, dann wieder Materialwagen und Motorräder, dann ein Wasserträger, der vollbepackt wieder Fahrt aufnahm, dann wieder Autos… nach einer gefühlten Ewigkeit ging es dann weiter. Nur, um an der nächsten (ampellosen) Kreuzung das gleiche Spiel wieder zu erleben, denn anscheinend fuhr das Feld eine Schleife durch die Stadt.

Hauptfeld bei der Belienrundfahrt in Knokke-Heist

einzelne Radfahrer beim Radrennen in Belgien

Der Lieblingsmensch und ich waren schon fast soweit, unsere Monopoly-Gefängnis-Aktionskarte in „gehen Sie direkt nach Belgien, gehen Sie nicht am Meer vorbei, ziehen Sie weder Geld noch Sonne ein“ umzubenennen, als wir feststellten, dass es zwar total doof ist, nach Belgien zu fahren. Dass es aber ziemlich großartig ist, wenn man schlussendlich angekommen ist. Aber davon erzähle ich euch ein anderes Mal.

Die allerbesten Blaubeermuffins

Der Lieblingsmensch hat zwei Lieblingskuchen: Far breton und Blaubeermuffins. Beim bretonischen Kuchen ist das Rezept eines (klar: bretonischen) Freundes unschlagbar.

Blaubeermuffin in einem blauen Förmchen auf einem TellerAber bei den Blaubeermuffins habe ich gefühlte hundert Rezepte ausprobiert. Die waren alle nicht schlecht, aber seit ich Miss Blueberrymuffin und ihr Blaubeermuffinrezept gefunden habe, wird kein anderes mehr gebacken. Und da jemand gerade „mein Rezept“ haben wollte, schreibe ich euch heute meine Version auf, auch wenn ich gerade aktuell keine Muffins gebacken habe (schnüff). Denn: Ein klein wenig habe ich das Rezept mittlerweile abgewandelt. Aber lest – und backt – selbst.

 

Zutaten:
100 g Butter (zimmerwarm)
100 g Zucker
2 Eier
200 g Naturjoghurt
20 ml Vanillesirup
250 g Mehl
1 Päckchen Backpulver
200 g Blaubeeren (frisch oder aus der Tiefkühltruhe)

So geht’s:
Zucker und Butter aufschlagen, bis sie sich zu einer hellen Crème verbunden haben. Die beiden Eier hinzugeben und wieder aufschlagen, bis die Crème hell und fluffig geworden ist. Den Joghurt auf niedriger Stufe unterrühren, dann den Vanillesirup gut verrühren.

Zum Schluss das Mehl mit dem Backpulver vermischen und zum Teig hinzugeben. Alles auf mittlerer Stufe zu einem glatten schweren Teig verrühren. Frische Blaubeeren können jetzt untergehoben werden. TK-Beeren sollte man besser schichtweise immer abwechselnd mit dem Teig in die Muffinförmchen geben. Wer lieber einen grünen Teig haben möchte (ergibt sich aus der Mischung von gelb und blau), kann die TK-Beerchen natürlich auch gleich unterrühren. Ich habe das irgendwann mal für euch getestet: Das tut dem Geschmack keinen Abbruch, sieht aber gewöhnungsbedürftig aus.

Egal, welche Farbe eure Muffins haben, nachdem ihr sie in die Förmchen gefüllt habt: Am Ende verschwinden sie für ca. 20 bis 25 Minuten bei 180°C im Ofen. Und danach sehr, sehr schnell in den Mündern der Gäste. Wenn ihr viele von denen erwartet, verdoppelt ihr also besser das Rezept, denn es reicht „nur“ für 12 Stück.

Drei Blaubeermuffins auf einem Teller

Herner Spielewahnsinn 2016

Die Nicht-Spieler unter unseren Freunden halten den Lieblingsmenschen und mich, zumindest aber unser Spieleregal, ja sowieso schon für bekloppt, was lag da näher, als dass wir uns von Freunden überreden ließen, dem Wahnsinn nun auch offiziell zu frönen: Beim Herner Spielewahnsinn 2016.

Spielemobil mit übergroßem gelben Pöppel am Eingang des Herner Spielewahnsinn

Der Spielefreundetreff ist so etwas wie die kleine Schwester der SPIEL in Essen. Doch auch wenn die Fläche deutlich kleiner ist, so war es heute doch so voll, dass wir nicht alles ausprobieren konnten, was wir gerne gespielt hätten. Dafür hatten wir Gelegenheit, Neuheiten und sogar einen Prototypen zu spielen. Das ist in Herne nichts Besonderes, denn Autoren und Verlage nutzen den Spielewahnsinn, um aktuelle Entwicklungen Marke Eigenbau zu präsentieren, die Regeln und Mechanismen zu erklären und Feedback zu bekommen.

aufblasbarer Pöppel am Eingang zum Herner Spielewahnsinn in Herne

Leider haben wir die aktuelle Version von Stefan Felds Delphi heute verpasst. In der Brettspielbox findet ihr ein Foto, das zeigt, wie Delphi grade aussieht. Nachdem wir es bereits mehrfach mit Ralph von Hall Games spielen konnten, sind wir gespannt auf die finale Version (demnächst dann hoffentlich auch in unserem Spieleregal…).

Yeti von Pegasus war zwar an mehreren Tischen vorhanden, da wir es aber schon zu Hause haben (danke für das Geschenk, Claudia und Katja), gingen wir dran vorbei. Einen Eindruck vom Spiel bekommt ihr demnächst auch hier. Spoiler: Wir sehen dabei genauso glücklich aus, wie die Spieler, die wir heute dabei gesehen haben.

Roll for the Galaxy erscheint demnächst auf deutsch. Doch da wir schon die englische Ausgabe haben und lieben, sind wir auch daran vorbeigeschlendert.

Hinweis auf Phalanxx von Iron Games beim Herner Spielewahnsinn 2016

Überrascht und beeindruckt hat und Phalanxx von Bernd Eisenstein (erscheint pünktlich zur SPIEL in Essen bei IronGames). Wir haben den Prototypen zu viert gespielt und den Mix aus tiefer Strategie, Brettspielfeeling und Konflikten mit Spielemännchen, Kartenzieh-Zufällen und Kaufüberlegungen, Geldknappheit und Würfelglück sehr gemocht. Es geht darum, möglichst viele Stärkepunkte zu sammeln. Die gibt es zum einen direkt auf Karten, zum anderen aber auch auf dem Brett.

Spielbrett von Phalanxx von Iron Games

Regelauszug aus dem Prototypen von Phalanxx beim Herner Spielewahnsinns

 

Dort startet jeder mit einer Stadt und einer Oase. Zu Beginn jedes Zuges kann man eine Karte aus der Auslage kaufen, die man später als eine Aktion auch wieder auslegen und ihre Vorteile nutzen kann – wenn man denn die oben aufgedruckten notwendigen Voraussetzungen für das Auslegen (zum Beispiel mehrere Würfel einer Farbe, genügend Geld oder eine bestimmte Anzahl von auf dem Brett platzierten Männchen) erfüllt.

Handkarten von Phalanxx - Symbolbilder beim Prototyp sind noch nicht die finale Zeichnung

Die Aktionen, die man spielen kann, hängen deutlich vom Würfelglück ab. Denn zu Beginn einer Partie Phalanxx würfelt jeder mit drei Würfeln (einer orange, einer violett und einer weiß) und legt diese untereinander. Bei jedem Zug würfelt man dann mit drei weißen Würfeln und muss versuchen, mindestens gleich viele oder mehr Augen zu würfeln als die drei Startwürfel anzeigen. Im Laufe des Spiels kann man dann zu hohe oder zu niedrige Würfel aus der Startformation austauschen oder durch das Weggeben von Männchen einen zu niedrigen Würfel auf die ersehnte Zahl drehen. Aber Achtung: Wer zu viele Männchen weggibt, kann unter Umständen den Gegner nicht mehr aus Punkte-bringenden Oasen oder Städten vertreiben. Andererseits ist auch das nur bedingt schlimm, wenn man diesen Nachteil durch strategisch gut zusammenpassende und punktestarke Kartenkombinationen ausgleichen kann.

Spielausschnitt von PhalanxxAuch gelungen: Yooloo. Ein  Kartenspiel, bei dem jeder Spieler die gleichen Karten von 1 bis 10 vor sich hat. Vor Spielbeginn bringt jeder die Karten in eine Reihenfolge, von der er sich viele Stiche erhofft. Dann geht es los. In der Tischmitte liegen ebenfalls Karten von 1 bis 10. Nun drehen alle ihre erste Karte um. Die höchste nur einmal aufgedeckte Zahl gewinnt die oberste Karte aus der Tischmitte und somit einen Punkt. Bei der zweiten Karte geht es schon um zwei Punkte, bei der dritten um drei undsoweiter.

Handkarten von Yooloo Punktekarten von YOOLOO

Gar nicht so einfach, abzuschätzen, wer wann seine hohen Punktekarten ins Rennen wirft und an welchen Stellen man selbst seine Trümpfe einbaut. Viel planen hilft aber nicht immer weiter. Da wir das Spiel mitgenommen haben, werde ich wohl demnächst mal ausprobieren, was passiert, wenn ich die Karten nicht sortiere, sondern einfach mische 🙂 Ein klasse Absacker auch für größere Runden (bis zu acht Spielerinnen und Spieler können mitmachen).

Material des Spiels Imhotep von Kosmos

Deutlich weniger begeistert hat uns unsere erste Partie Imhotep. Das Setting im alten Ägypten ist sehr schön umgesetzt und das Material ist gut gelungen. Jeder Spieler kann bei jedem Zug aus vier Aktionen wählen, um Steine seiner Farbe aus einem Steinbruch in der Mitte erst auf Boote und dann an Orte wie eine Pyramide, einen Obeliskenbauplatz oder den Markt zu bringen, an denen die Steine in möglichst viele Punkte oder vorteilsbringende Aktionskarten umgewandelt werden können. So weit, so gut.

Foto kurz vor Spielende bei Imhotep

Leider werden alle Strategie- und Taktiküberlegungen durch die Verschiffung der Steine schnell zunichte gemacht. Denn eine mögliche Aktion ist das Verschieben von Booten, die mit einer am Bug angegebenen Mindestzahl von Steinen beladen sind. Die kann jeder Mitspieler an eine der Anlegestellen schieben und dort sofort entladen. Da es uns nur selten gelungen ist, die Boote, die man selbst besonders strategisch beladen hat, in den gewinnbringendsten Hafen zu lenken, war der Spielspaß beim Überlegen und Taktieren deutlich gedämpft. Schade.

Besonders dem japanisch lernenden Lieblingsmenschen gefiel ein Stand mit vielen japanischen Kleinspielen oder japanischen Ausgaben von chinesischen Kartenspielen. Da war alles einfach zu verstehen, vor allem aber kawai – niedlich.

kleine japanische Kartenspiele mit niedlichen Comicbildern

Alles in allem war der Spielewahnsinn überraschend familiär und – so paradox das klingen mag – überraschend extrem gut gefüllt. Gerne wieder. Beim nächsten Mal probieren wir aber einen anderen Wochentag aus. 🙂

Abseits der ausgetretenen Pfade: Saint-Philibert

Es gibt Tage, da brauche ich eine kleine Dosis Meerträumerei. Und heute nehme ich euch mit.

Neulich habe ich euch (und mich) ja nach Sainte-Anne-d’Auray entführt. Quasi um die Ecke, aber etwas abseits der Hauptrouten liegt das Städtchen Saint-Philibert. Wie fast überall gibt es eine kleine, charmante Granitkirche, einen Leuchtturm, einen Dolmen und eine Wassermühle. Alles sehr hübsch, aber nichts Außergewöhnliches. Trotzdem fanden der Lieblingsmensch und ich den Ort super-charmant.

Sonnenuntergang in Saint-Philibert im Morbihan in der Bretagne

Es gibt dort einen wunderschönen Spazierweg um den Dorfkern herum, mit einem kleinen, halb zugewachsenen Teich, einer baumbestandenen Allee, die besonders im frühen Abendlicht so richtig romantisch wirkt, einen auslandenden Sandstrand und einen wunderbaren Blick auf den Golfe du Morbihan.

Teich mit büschen und Sträuchern umwachsen in Saint-Philibert

Allee im Abendsonnenschein

Sandstrand von Saint-Philibert am Abend

Angler am ansonsten leeren Strand

Abends kann man unterhalb des Leuchtturms sitzen, den Sonnenuntergang genießen und Wasserskiern, Möwen und Flugenten zusehen. <3

Sonnenuntergang am Golfe du Morbihan in Saint-Philibert

Von der Abendsonne beleuchtete Flugenten

Links gegen das Schweigen XVIII

Besetztes Haus in Köln mit Bettlaken mit der Aufschrift Refugees welcome

Hass verhindert Empathie und hilft denen, die die Gesellschaft spalten wollen. Doch was kann man dagegen tun? Antworten auf diese Frage und ein Plädoyer für „Versachlichung und Engelsgeduld“ schreibt Ingrid Brodnig sehr sachlich und lesenswert.

Über den Hass in sozialen Medien und die Frage, warum dieser viral wird, spricht Roland Panter im Interview.

Margarete Stokowski schreibt einen Brief an einen Hater.

Ein Bild des friedlichen Widerstands aus Schweden. In meiner Timeline wurde es oft geteilt. Als Vorbild, Mutmacher, Bewusstseinsbildner. Daher auch heute hier.

Perspektivwechsel: Deutschland aus der Sicht eines Menschen, der hier Fuß fassen möchte und einiges dafür tut.

Noch ein Perspektivwechsel: Pater Klaus Mertes SJ berichtet von der Kluft zwischen Integrationsprojektideenentwicklern und Umsetzern an der Basis.

Und zum Schluss ein Longread zum Thema Narrative und der Frage, wie Medien und der öffentliche Diskurs Bilder über „den Islam“ prägen.

Backsteingotik: Da muss ich wieder hin

Neulich war ich ja in Stralsund und schon auf dem Hinweg im wahrsten Sinne des Wortes hin und weg. Und dann bin ich abends völlig unbeleckt in Richtung Altstadt gebummelt und wollte eigentlich nur aufs Meer schauen, weil Meer und ich, das ist ja einfach immer große Glückseligkeit. Und  was soll man sagen, schon die Straßenschilder sind dort ziemlich großartig.

Straßenschilder in Stralsund mit der Aufschrift: Seebad, Hafen, Ozeaneum

Stralsund: Statue mit Fisch und Fischerboote auf dem Strelasund im Abendrot

Aber dann habe ich einen Blick durch ein Stadttor geworfen und bin immer meiner Nase nach gelaufen. Und in den nächsten anderthalb Stunden deutlich häufiger mit dem Rücken zum Strelasund gestanden als umgekehrt. Was soll ich euch sagen: Hammer.

Stadttor zur Altstadt in Stralsund

Dabei habe ich wohl die schönste Ecke der Altstadt in der untergehenden Sonne gar nicht entdeckt. Aber was ich gesehen habe, hat mich total verzaubert. Sooo schön sind die Fassaden der alten Hanse-Kaufmannshäuser. Backsteingotik, an mein Herz.

Zwei Hanse-Kaufmannshäuser in Backsteingotik-Optik in Stralsund

Liebevoll restaurierte Fassade in Stralsund

Blick in die Altstadt von Stralsund

Historische Fassade in Stralsund

Historische Fassaden vom Stralsunder Hafen aus gesehen

Und natürlich auch die Fachwerkhäuser.

Fachwerkhäuser in der Altstadt von Stralsund

Alte Fachwerkhäuser in Stralsund

Fachwerkhaus neben dem Johanniskloster in Stralsund

Und Klosterruinen.

Chor des Johannisklosters in Stralsund

Die Abendstimmung mit den verwaschenen Farben und den warmen blau-rosa-goldenen Tönen tat das ihre dazu.

Stadtsilhouette von Stralsund im Abendlicht

Und dann gab es da jede Menge Schiffe. Also eigentlich vor allem eins. Denn OMG, ohne danach zu suchen, stand ich plötzlich vor der Gorch Fock I. Da brach das kleine Fangirl in mir durch und ich stand ziemlich lange einfach nur da und freute mich. Sehr.

Das Segelboot Gorch Fock I im Hafen von Stralsund

Die Gorch Fock in einer unscharfen Nahaufnahme

Wo ich schonmal da war, habe ich am Ende  des Abends dann aber auch noch ausgiebig aufs Meer geschaut. Hach. <3

Blick auf die Stadtmauer von Stralsund und den Strelasund

Zwei Segelboote mit den Namen Schwerelos und sorglos am Hafen von Stralsund

Segelyacht im Yachthafen von Stralsund