Und schon sind sie vorbei, die Internationalen Spieletage in Essen. Und es war wieder großartig. Der Umzug in die neuen Messehallen hat in meinen Augen und zum Glück nicht das befürchtete Plus bei der Lautstärke beschert. Dafür gab es mehr Übersicht und mehr Platz (zumindest ein bisschen).
Wir waren wieder mit Freunden und deren Kindern da und haben richtig viel gespielt. Besonders überrascht hat uns Auf Teufel komm raus aus dem Zoch Verlag. Eine richtig gelungene Kombination aus Zocken, Zufallsprinzip und schöner Gestaltung. Die Regeln sind schnell zu lernen und auch die jüngeren Mitspieler hatten Spaß.
Großartig, weil einfach (in 20 Sekunden erklärt), hübsch anzusehen und sehr großer Spaß, auch für die Teetrinker in unserer Runde: Cappucino von Pegasus. Die kleinen Kaffeebecher sehen hübsch aus, sind stabil, und liegen gut in der Hand. Jeder hat eine Farbe und kann mit seinen Bechern benachbarte Kaffeebecher „fangen“, solange ihr Stapel gleich hoch oder kleiner ist als der eigene. Sobald man keine Nachbarn mehr hat, darf man den Becherstapel sichern. Wer am Ende die meisten Becher gesammelt hat, gewinnt. Alle Daumen hoch.
Im wahrsten Sinne Sauschwer waren Holzschwein Helmut und seine Fragen beim Zoch-Verlag. Das Schwein sitzt auf einer Wippe. Die Spieler müssen Karten rechts oder links der Wippe anlegen, auf denen Gegenstände angegeben sind, deren Gewicht man schätzen muss. Am Ende jedes Zuges muss man Helmut auf die richtige Seite der Wippe schieben. Aufgelöst wird aber am Ende. Dabei kann man die eine oder andere Überraschung erleben. Wie schwer hättet ihr zum Beispiel den Sputnik-Satelliten geschätzt?* Wir lagen alle ganz schön daneben.
Natürlich haben wir nicht nur gespielt, sondern auch das Spieleregal zu Hause aufgefüllt, mit dem schon gelobten Teufelspielchen, dem supersüß anzusehenden und von allen Mitspielern gleichzeitig zu spielende Pick a Polar Bear und – für meinen Japan-begeisterten Lieblingsmitspieler – Yokaï no mori.
Last but not least musste natürlich auch ein Strategiespiel den Weg ins Rheinland antreten. Wir haben uns diesmla nicht für das aktuelle „Kennerspiel des Jahres“ entschieden (Die Legenden von Andor) und auch nicht für Amerigo von Queen Games, trotz des spannenden neuen Prinzips des Klötzchen schluckenden und nach dem Zufallsprinzip wieder ausspuckenden Turms. Stattdessen ist Terra Mystica bei uns eingezogen. Eine große, schön gestaltete Kiste, sehr viele kleine Kärtchen und eine ganze Horde Fabelwesen warten jetzt darauf, mit uns das erste große Abenteuer zu erleben. Das erste Studium der Regeln hat dazu geführt, dass wir uns die Detailvorstellung von Cliquenabend direkt mal auf Wiedervorlage gelegt haben 🙂
Wie immer ein Genuss waren natürlich auch die meterlangen Würfeltische und die Halle für Rollenspieler, Fantasy-Fans und Cosplayer. Ein Augenschmaus nach dem anderen. Hach.
Der Termin für den nächsten Spieleabend steht. Juhu!
* Der Sputnik wog ca. 83 Kilo.