Kamele, die um die Wette laufen. Naja, dachten wir. Dann kam das Spiel auf die Nominierungsliste zum Spiel des Jahres. Und dann gewinnt es auch noch. Und schließlich und endlich haben auch wir ihn kennengelernt: den Reiz des Wettlaufs der Wüstenschiffe.
Aber von vorn. Bei Camel Up geht es darum, möglichst viel Geld mit Wetten auf ein Kamelrennen zu verdienen. Dazu hat man verschiedene Möglichkeiten: Würfeln (bringt eine Münze), wetten auf den Sieger der aktuellen Etappe (je schneller man richtig tippt, desto höher das Preisgeld, liegt man falsch, muss man Geld wieder abgeben), Plättchen mit Beschleunigungs- oder Bremsvorgaben ablegen oder auf den Gesamtsieger und den Gesamtverlierer wetten. Klingt einfach, ist es auch.
Doch während man am Anfang am liebsten ständig würfeln würde – schließlich ist der Würfelbecher eine umgekehrte Pyramide –, stellt man schnell fest, dass man deutlich mehr verdienen kann, wenn man sich möglichst lange zurückhält mit dem Würfeln und lieber versucht, strategisch auf die Streckengestaltung einzuwirken (Plättchen legen) oder beim Wetten abzusahnen.
Doch wenn man gerade denkt, nun könne einem nichts und niemand mehr in die Quere kommen, hüpft eines der Kamele beim Vorwärtslaufen auf eines der anderen drauf und wird beim nächsten Zug von diesem mitgeschleppt. Und weil es oben sitzt, liegt es nun vorn. Dumm nur, wenn man auf den Verlierer am Boden des Kamelstapels gesetzt hat.
Aber vielleicht kann ich ja durch ein geschickt platziertes Kärtchen, das einen Sprung nach vorn oder zurück erzwingt, gepaar mit etwas Würfelglück, den bisherigen Außenseiter in die Spitzenposition katapultieren und damit allen anderen ein Schnippchen schlagen und ganz nebenbei noch „Wegezoll“ für das Benutzen meines Plättchen kassieren. Oder sollte ich doch schon jetzt auf den Gesamtsieger wetten?
Fragen über Fragen und Entscheidungen über Entscheidungen, die den Immer-wieder-Spielen-Reiz ausmachen. Kamele? Gerne wieder.