Ihr liebt Bücher? Ihr liebt Spiele? Dann seid ihr hier richtig, denn Biblios vereint beide Leidenschaften in einem.
Als Äbte eines Klosters versuchen wir, die schönsten, besten, heiligsten und verbotensten Bücher für unsere Bibliothek und am besten auch noch die Mönche mit dem größten künstlerischen Talent zu ergattern. Dazu verteilen wir in der ersten Runde erst einmal Geschenke. Das heißt, wer an der Reihe ist, zieht nach und nach so viele Karten, wie Spieler in der Runde sind, und eine Karte mehr. Die Karten zeigen verschiedene Sorten Bücher oder sind verschieden hohe Geldbeträge wert. Bei jeder Karte muss man entscheiden: Behalte ich die Karte für mich, lege ich sie in den Vorrat, der später versteigert wird, oder gebe ich sie meinen Gegnern? Das vertrackte daran: Die Entscheidung fällt nach dem Ziehen jeder Karte, ohne dass man weiß, was eventuell noch danach kommt.
Hat man alle Karten verteilt, gibt man den Stapel weiter und der nächste Spieler steht vor den gleichen haarigen Entscheidungen. Welche Bücher hat die Konkurrenz schon eingesackt? Welche will man selbst unbedingt haben? Oder soll man doch lieber Geld nehemn, um bei der Versteigerung nochmal richtig abzusahnen? Denn schließlich ist es das Ziel, bei möglichst vielen Büchersorten (dargestellt durch verschiedene Farben), die Punktemehrheit zu erobern, denn nur für den Sieger jeder Kategorie gibt es Punkte. Diese Punkte liegen in Form von Würfeln in den passenden Farben gut sichtbar für alle in der Tischmitte aus. Zu Beginn zeigen die Würfel alle jeweils 3 Augen.
Allerdings tauchen während des Spiels immer wieder so genannte „Kirchenkarten“ auf: Äbte, Bischöfe und Kardinäle, die uns die Möglichkeit geben, die Schlusswertung zu beeinflussen, indem wir Würfel einer oder mehrerer Farben höher oder niedriger drehen. Auch hier gilt es, neben dem Wissen über die eigenen Eroberungen auf dem Buchmarkt auch einen groben Überblick über die bereits bekannten Bücherschätze der Mitspieler zu behalten, um deren Wertungskategorien ab- und die eigenen aufzuwerten.
Ist der erste Stapel verteilt, wird der zweite, zur Auktion zurückgelegte Stapel, versteigert. Auch hier geht es reihum und wer mit Versteigern dran ist, gibt das letzte Gebot ab. Bücher- und Kirchenkarten muss man offen mit Geldkarten bezahlen, Geldkarten muss man verdeckt mit beliebigen Karten zahlen. Am Ende gilt es, wie gesagt, die Mehrheit der Bücher verschiedener Kategorien zu erobern und damit die aktuelle Augenzahl der gleichfarbigen Würfel als Siegpunkte zu verbuchen. Das füllt keinen ganzen Abend, aber als Anwärmer oder, noch besser, als Absacker in einer Runde von Kartenspiel- und Lesefreaks, ist Biblios bestens geeignet.
Bücher, Karten und ein Klosterambiente: Für den Lieblingsmenschen und mich eine ziemlich großartige Ausgangslage, um sich in dieses Spiel zu vergucken. Dass man das kleine Spielchen auch zu zweit prima spielen und dank seiner kompakten Verpackung auch gut mitnehmen kann, erhöht die Freude nur. Spieleabend anyone?