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Far breton: Vom Schlammbad zum Glückskuchen

Für mich ist er DER bretonische Kuchen schlechthin. Zum einen war es der erste Kuchen aus meiner Lieblingsregion, den ich selbst gebacken habe, zum anderen schmeckt er einfach großartig. Dass Alice, unsere Lieblingsgastgeberin im Finistère, uns immer einen frisch gebackenen Far auf den Tisch stellt, wenn wir anreisen, macht ihn nur sympathischer.

Far breton auf einer KuchenplatteGelernt habe ich das Rezept an einem unvergesslichen Wochenende auf Belle-Île. Nach zwei komplett verregneten Osterferienwochen, in denen sogar der ältere Herr, den ich fast jeden Tag beim Bäcker getroffen habe, meinte, er könne sich nicht daran erinnern, dass es schonmal so lange am Stück keinen Sonnenschein gegeben habe – jedenfalls: Nach zwei Regenwochen war ich zusammen mit einem Freund auf Belle-Île unterwegs. Wir wohnten im Haus von Freunden von Freunden und konnten auch die Fahrräder nutzen. Dadurch habe ich einiges von der Insel kennengelernt und festgestellt, dass es sinnvoll ist, einen Fahrradlenker immer dann besonders gut festzuhalten, wenn die Radwege nach zwei Wochen Regen zu Matschwüsten mutiert sind. Denn wenn man das nicht tut und stattdessen mit einer Hand begeistert auf exotische Vögel auf unglaublich schönen Felsformationen zeigt, kann es passieren, dass das Fahrrad stecken bleibt und die unvorsichtige Fahrerin einen ungeplanten Abgang über den Lenker macht. Der hilfreiche Reisebegleiter reicht einem natürlich die Hand, um einem aus dem Matsch aufzuhelfen zückt natürlich den Fotoappart und hält das Schlammmonster für alle Zeiten im Bild fest. Äh nein, das kriegt ihr hier nicht zu sehen 🙂

Quasi als Entschädigung hat der freundliche Fotograf mir hinterher das Rezept für den Far breton verraten. Und was soll ich euch sagen: Hammer. Mit dem Geschmack von Pflaumen auf den Lippen und einem guten Glas Gamay auf dem Tisch war es dann auch gar nicht mehr schlimm, abends am Kaminfeuer die Hose und die Strickjacke auszubürsten.  (Den Fehler, für zwei Tage nur eine Garnitur tageslichttaugliche Klamotten mitzunehmen, mache ich seither nicht mehr. Wenn ihr mich also bei Kurztripps mit viel zu viel Gepäck antrefft, wisst ihr jetzt warum.)

Aber zurück zu dem wirklich unglaublich einfachen, unglaublich schnell gemachten und umwerfend leckeren Rezept für den Far breton, das ihr natürlich nachbacken dürft, ganz ohne euch vorher im Dreck zu wälzen.

Man nehme:

3 Eier
125 g Zucker
250 g Mehl
1 Prise Salz
1 Liter Milch
2 Handvoll Pflaumen (frisch oder getrocknet)

So wird’s gemacht:

Die Eier gut aufschlagen. Erst den Zucker gut unterrühren, dann das Mehl und die Prise Salz einrühren und dabei aufpassen, dass keine Klümpchen entstehen. Zuletzt die Milch langsam nach und nach unterrühren. Der Teig wird sehr flüssig, daher müsst ihr aufpassen, dass sich nicht ein Großteil des Teigs unten absetzt. Daher lieber langsam, aber sorgfältig rühren, bis sich alles gut verbunden hat.

Den Teig nun vorsichtig in eine gebutterte und gemehlte Form gießen. Zum Schluss lasst ihr die Pflaumen in den Teig sinken.

Den Kuchen nun bei 180°C für ca. 50 bis 60 Minuten auf mittlerer Schiene in den Ofen schieben. Achtung: Der Kuchen geht sehr stark auf, daher nicht zu weit oben platzieren. Die Stäbchenprobe verrät euch, ob der Far breton fertig ist. Er darf gerne noch saftig, darf aber in der Mitte auf keinen Fall noch flüssig sein.

Far breton frisch aus dem OfenWer den Far breton zum ersten Mal backt, wird vermutlich eine mittlere Enttäuschung erleben, wenn er ihn aus dem Ofen genommen hat, denn die ganze seelige Luftigkeit fällt innerhalb weniger Minuten in sich zusammen. Keine Angst, das muss so sein und macht einen Teil des Charmes dieses Flan-ähnlichen Gebäcks aus.

Lauwarm schmeckt er uns hier am besten, aber natürlich kann man ihn auch wunderbar kalt servieren. Dazu passt ein Tässchen Cidre, aber auch Schwarztee oder Kaffee lassen sich bestens dazu genießen. Bon appétit.

Bretonischer Apfelkuchen mit Buchweizen

Ich liebe die Bretagne und ich ich leide an Backwahn. Was liegt da näher, als das eine immer mal wieder mit dem anderen zu kombinieren. Heute habe ich meine beiden Liedenschaften zu einem bretonischen Apfelkuchen werden lassen. Das Rezept stammt von Marjolaine vom wirklich zauberhaften Blog Wonderful Breizh. Da man dort nur französisch spricht, übersetze ich es für euch. Und empfehle dringend, den Kuchen nachzubacken. Aus Gründen. Leckeren Gründen.

Der bretonische Apfelkuchen angerichtet auf einer TortenplatteUrsprünglich ist das Rezept wohl schon ziemlich alt und stammt von Marjolaines Tante „Séra“. Die nannte den Apfelkuchen „vite fait“, also schnell gemacht. Man scheint damals eine andere Vorstellung von Schnelligkeit gehabt zu haben, denn einen Kuchen mit zwei Backgängen finde ich jetzt nicht unbedingt sooo superfix. Aber sei’s drum, einfach ist er auf jeden Fall und lecker allemal.

Was den Kuchen bretonisch macht sind zum einen die Äpfel (die muss man ja nicht unbedingt zu Getränken verarbeiten), zum anderen natürlich das Buchweizenmehl, das die Franzosen „blé noir“ nennen.

Für den Teig braucht ihr:
5 EL Weizenmehl
5 EL Buchweizenmehl
1/2 Päckchen Backpulver
8 EL Zucker
3 Eier
4 EL Pflanzenöl
5 EL Milch
2 Äpfel

Für den Guss nehmt ihr:
50 g Butter
1 Ei
4 EL Zucker
1 Päckchen Vanillezucker

Das passiert in der Küche:

  1.  Ofen auf 180°C vorheizen
  2. Eier und Zucker zusammen aufschlagen
  3. Die beiden Mehlsorten und das Backpulver gut vermischen
  4. Nach und nach das Öl und die Milch hinzugeben und gut verrühren
  5. Äpfel schälen und in dünne Schnitze schneiden
  6. Backform buttern und mehlen und Teig hineingeben, die Äpfel auf dem Teig verteilen
  7. Für ca. 20 Minuten in den Ofen schieben
  8. Während der Kuchen im Ofen ist, lasst ihr die Butter für den Belag langsam schmelzen, gebt das Ei, den Zucker und den Vanillezucker dazu und verrührt das Ganze, bis es eine glatte Masse gibt.
  9. Gebt die Masse gleichmäßig über den vorgegarten Kuchen und schiebt die Form nochmal für 12 bis 15 Minuten in den Ofen – weiterhin bei 180°C.
  10. Abkühlen lassen und genießen.

Guten Appetit!

PS: In den Kommentaren zum Blogbeitrag mit dem Rezept gibt jemand den Hinweis, dass man den Vanillezucker für den Guss auch durch 1-2 EL Kokosraspeln ersetzen kann. Das probiere ich sicher auch noch aus.

Meneham

Häuser und Felsen von MenehamWenn man an der Côte des légendes im Nordfinistère unterwegs ist, sieht man die Wegweiser nach Meneham quasi überall. In den gängigen Reiseführern liest man von dieser Sehenswürdigkeit jedoch kaum etwas. Hinter dem wenig klangvollen Namen verbirgt sich ein altes bretonisches Dorf mit bewegter Geschichte und beeindruckender Kulisse.

In Meneham lebten zunächst Wachsoldaten, entstand es doch als Wachstation in einer Reihe ähnlicher Anlagen entlang der Küste. Das berühmte Wächterhaus zwischen den Felsen ist das beredteste Beispiel dafür. Dass der auch in Freiburg tätige Herr Vauban der Bauherr gewesen sein soll, hat sich übrigens mittlerweile als Fehleinschätzung herausgestellt. Trotzdem finde ich es nett, dass eine zumindest gedachte Verbindung zwischen zwei meiner Lieblingsorte gibt 🙂

Das Wächterhaus zwischen den Felsen in MenehamMitte des 19. Jahrhunderts zogen dann nach und nach Bauernfamilien in die Häuser. Die meisten von ihnen waren Küsten- oder Algenfischer. Ein hartes Leben, dessen Grundlagen heute durch Erdöfen, Soden und Bildtafeln rund um Meneham beispielhaft dargestellt werden.

Altes, bunte bemaltes Holzboot auf dem Dorfplatz von MenehamAlgenofen an der Küste von MenehamAlgensode, die an der Küste vor dem Museumsdorf aufgebaut wurdeBis Mitte des 20. Jahrhunderts ist Meneham ein kleines, aber lebendiges Dorf. Hier wird schwer gearbeitet, gelitten, aber auch gefeiert. Ende der 1970er Jahre wird das Dorf jedoch aufgegeben und verfällt zusehends.

Einige Giebel von Reetdachhäusern ragen hinter dem Deich hervorReetgedecktes SpeicherhausBackhaus mit Holzdach von innenWieder aufgebautes Wohnhaus in MenehamRestaurierter Backofen1989 jedoch kauft es die benachbarte Gemeinde Kerlouan und, gemeinsam mit Regionalrat und anderen Institutionen, bauen sie das Dorf als Museumsdorf wieder auf. Einige der reetgedeckten Wohnhäuser beherbergen heute Künstlerateliers, in denen Kunsthandwerker für ein oder mehrere Jahre Quatier beziehen können, das Backhaus ist ebenso restauriert wie das alte Wächterhaus zwischen den Felsen. Es gibt ein kleines Museum, in dem man mehr über den Untergang eines Handelsschiffes direkt vor der Küste erfährt, ein altes Boot, eine Scheune und andere Gebäude, die einen Eindruck vom Leben im Laufe der Gezeiten erzählen. Mehr über die Geschichte des Dorfes erzählt diese (französischsprachige) Broschüre.

Terrasse der "Auberge de Meneham"In der Saison, also von Ende Mai bis Ende September, finden sonntags Festou deiz, traditionelle bretonische Feste statt. Bekannter sind die Nachtfeste, fest noz, aber natürlich kann man auch tagsüber Musik hören, an Getränken nippen und tanzen: Fest deiz. Dann spielen hier Musiker aus der Gegend flotte keltische Weisen auf und auf dem großen Hof vor der Auberge wird im Kreis getanzt, auf der Terasse werden Cidre und Chouchenn ausgeschenkt und Frauen aus dem Dorf verkaufen Pastes, die lokale Art des Brioche.

Tänzer beim Reihentanz während eines Fest deiz in MenehamTänzerinnen und Tänzer bei einem Rundtanz auf dem Hof vor der Auberge de MenehamDen besten Ausblick hat, wer die Stufen erklimmt, die auf die Felsen neben dem Haus zwischen den Steinen führen. Doch natürlich sind auch die Spazierwege auf den Felsen direkt am Meer, die naheliegenden Strände und die Bucht selbst ganz wundervoll. Wir kommen wieder. Bald schon. Juhu.

Wächterhaus im Halbschatten

Strand von MenehamWilde Felsformation an der Küste der LegendenWächterhaus von Meneham in der Abendsonne

Trinken auf bretonisch

Ich habe Grippe (die echte, fiese, doofe) und ernähre mich seit einer gefühlten Ewigkeit von Kräutertees aller Art. Mittlerweile huste ich mir nur noch die Seele aus dem Leib, kann aber wieder einigermaßen klar denken. Und schreibe euch neben meiner Teetasse einfach mal was über andere, schmackhaftere Getränke auf.

Blaue Bolée de Cidre mit andersfarbigen Cidretassen und einer Flasche Cidre.Neben schottischen Destillaten stehen zahlreiche bretonische Getränke bei uns im Regal oder im Keller. Die Auswahl ist – schließlich gehört die Bretagne zu Frankreich – ziemlich groß. Vor allem Äpfel bilden die Grundlage großartiger Flaschenabfüllungen, da die Kelten hier über Jahrhunderte die Kultur prägten, gibt es natürlich auch Whisky und mittlerweile findet man sogar seit einigen Jahren bretonischen Wein (wobei die dazu verwendeten Muscadet-Reben in Nantes und Umgebung wachsen, und damit in einer Ecke der Region, die heute nicht mehr zu administrativen Bretagne gehört, historisch aber natürlich unbedingt).

Das bekannteste Getränk der Bretagne wie auch der Normandie ist vermutlich der Cidre. Es gibt ihn quasi an jeder Ecke. Am besten schmeckt er meistens in den kleinen Cidreries am Wegesrand.

Wenn ihr, zum Beispiel in einer Crêperie, zwischen einem Markenprodukt und einem lokalen Cidre fermier, also einem frisch vergoren und noch nicht pasteurisierten Cidre (meist im Krug serviert) wählen könnt, dann nehmt den fermier.

Cidrefass mit dem Logo der Cidrerie Kerné als Wegweiser am StraßenrandUnser Lieblings-Cidre stammt aus der Cidrerie Kerné, die auch einen sehr schönen Direktverkauf hat, in dem man viel über Cidre erfahren und nebenbei auch noch Cidre-Gelée, -Essig und andere Mitbringsel kaufen kann. Egal, wie klein der Kofferraum ist, am Ende des Urlaubs schmuggeln sich immer ein paar Kisten des „brut“ mit hinein.

Deutlich mehr Wumms hat das Eau-de-vie de cidre, also der Cidre-Brand. Anderswo kennt man ihn als Calvados, in der Bretagne heißt er Lambig. In Eichenfässern reift er jahrelang in Kellern heran, die das Rauschen der Wälder und der Wellen hören. Aber bevor es hier zu romantisch wird: Alter Lambig ist einfach klasse als Absacker nach einem Grillabend. Bei uns findet ihr zur Zeit diesen hier.

Aus den säuerlichen Cidre-Äpfeln kann man auch Saft pressen, der ist dann logischerweise auch eher sauer. Aaaaaber: Wenn man den Saft mit Lambig mischt und in Cidrefässern lagert, entsteht Pommeau. Der ist pur, aber vor allem mit Eiswürfeln, einfach groß-art-ig.

Whiskyfass, in dem der Eddu Silver Brocéliande lagertUnd schon sind wir beim unerwartetsten der bretonischen Getränke, nämlich beim Whisky. Es gibt natürlich mehrere Distillerien in verschiedenen Teilen der Region, aber unser absoluter Liebling ist die Distillierie des Menhirs in Plomelin. Dort wird Whisky aus Buchweizen gebrannt, was den Getränken auch ihren Namen gibt: Eddu ist zusaamengesetzt aus ed du, also blé noir, Buchweizen.

Einer der wenigen Grain-Whiskys, die mein Herz erobern konnten. Mein Favorit ist der Silver Brocéliande, der in Eichenfässern aus dem Zauberwald gereift ist und einen wundervoll erdig-würzig-nussigen Unterton mitbringt.

Natürlich gibt es noch viel mehr, Chouchen zum Beispiel, Honigwein und lait ribot, die unglaublich leckere, fermentierte Buttermilch, die vor allem zu crêpes au blé noir qunderbar schmeckt. Aber davon erzähle ich euch vielleicht ein anderes Mal. Ich stoße jetzt erstmal mit Mädesüß-Quendelkraut-Holunder-Tee auf euch an. Habt es süffig 🙂

Kleine Alltagstricks gegen das Meerweh

Manche haben Heimweh oder stellen sich zumindest die Frage nach dem, was Heimat eigentlich ist (Anna Magdalena Bössen zum Beispiel auf Reisen am Meer), andere pflegen ihr Fernweh, Anne Schüssler hat Frankreichweh und ich habe Bretagne- und Meerweh. Jetzt, wo es draußen so grau ist, wieder besonders. Zum Glück ist die nächste Dosis Gegengift schon in Reichweite. Okay, die Wochenzahl ist noch zweistellig, aber immerhin muss ich nur noch vier Kalenderblätter umdrehen, das ist doch schonmal was 🙂 )

Ich bin mit diesem Meerweh nicht allein, was mich irgendwie tröstet. Aber trotzdem ist es nunmal so, dass ich viel zu weit weg vom Meer lebe. Und dieses Zuhause auch sehr liebe. Hier ist mein Lebensmittelpunkt, hier sind Menschen, die ich vermisse, sobald ich dann am Meer bin. Hier gehe ich furchtbar gerne spazieren und manchmal schneit es sogar.

Blick in unseren verschneiten GartenUnd trotzdem ist da diese Sache mit dem Meerweh. Die nicht, oder zumindest nicht nur, damit zu tun hat, dass Meer für Landeier wie mich immer auch Urlaub bedeutet. Und so helfe ich mir mit kleinen Tricks durchs Vorgebirgsgrau. Eine kleine Muschel auf dem Schreibtisch, ein do-it-yourself-Leuchtturm auf der Kommode, Meersalz und fleur de sel aus der Guérande in der Küche, selbstgemachten Salzkaramell im Kühlschrank.

Hütchenmuschel und rosa schimmernde Alge am StrandUnd Bücher. Da darf es dann sogar mal sowas sein wie der Dictionnaire amoureux de la Bretagne von Yann Queffélec (ja, genau, dem Sohn von Henri Queffélec). Was klingt wie ein Wörterbuch ist eine von  A bis Z aufgebaute autobiographische Liebeserklärung an das Ende der Welt, dem ich auch so verfallen bin. Und auch wenn immer mal wieder eine Kritik an Touristen durchdringt, lese ich das zurzeit mit großem Genuss. Und dann wartet da ja noch das letzte Kapitel vom Cheval d’orgueil, den Lebenserinnerungen von Per Jakez Hélias. #Hach.

Habt ihr noch mehr Tipps, wie man sich ein bischen Meer nach Hause holen kann, wenn es nicht reicht, einfach das Fenster zu öffnen? Immer her damit.

Über Leuchttürme

Leuchtturm und Signaltonne in der Raz de Sein in der BretagneDass ich Leuchttürme mag, liegt ja nahe. Schließlich habe ich sogar mein Blog nach einem benannt. Leuchttürme liegen, äh stehen in der Regel am Meer. Und das Meer und ich, das ist einfach Liebe. Schon immer gewesen. Warum das so ist? Gute Frage, keine einfache Antwort.

Anscheinend geht es nicht nur mir so, habe ich festgestellt, als ich die Suche nach Gründen, warum wir das Meer lieben, von Susanne Schneider im Magazin der Süddeutschen gelesen habe. Auch die Bilder von Marion Wenge, die immer wieder das Meer malt, geben eine Idee davon, dass diese Liebe universell sein könnte.

Der Leuchtturm Eckmühl im südlichen Finistère in der BretagneIch mag das Meer überall, aber besonders da, wo es rau ist und wild um Felsen tost. Für mich ganz wichtig: Ich mag das Meer nicht nur bei Sonnenschein. Ich bin auch bei schlechtem Wetter ganz begeistert, im Regen, wenn die tausend Grautöne des Himmels sich in aufgewühlten Schaumkronen spiegeln, wenn die Wellen sich meterhoch an der Kaimauer oder an einem Leuchtturm brechen. Ich weiß um die Gefahren des Meeres. Um seine lebensbedrohenden Eigenschaften. Darum, wie hart es ist, wenn man vom Meer oder an seinen Ufern (über-)leben muss.

Aber Leuchttürme haben nicht nur deshalb diese besondere Faszination für mich. Ich freue mich immer, wenn ich einen sehe. Egal wie groß oder klein, alt oder neu, architektonisch schön oder vor allem funktional, aus einfachem Stein oder bunte bemalt. Völlig egal, Hauptsache Leuchtturm.

Schon tagsüber finde ich sie großartig. Ich wandere gerne um die Kaps herum, auf denen sie stehen. Ich bin sogar schon den einen oder anderen hinaufgeklettert, um den Ausblick zu bewundern (wobei ich dabei immer einen Drehwurm kriege). Besonders liebe ich aber den Moment, in dem das Leuchtfeuer entzündet wird. Diesen Moment zwischen Tag und Nacht, wenn die Dämmerung so dicht wird, dass das Licht weit und weiter scheint. Das klingt natürlich romantischer, als es ist und jemals war. Aber für mich sind diese Momente ein bisschen magisch. Wenn zum ersten Mal das kreisende Licht über den Punkt hinwegschwenkt, an dem ich stehe. Wenn die Nacht einen leuchtenden Rhythmus erhält.

Der große Hauptleuchtturm auf der bretonischen Insel SeinEs ist beruhigend und bewegend, es berührt mich und am Ende ist es einfach schön, rechts und links an den Enden einer Bucht die Leuchtfeuer angehen zu sehen und weiter draußen auf dem Wasser das Licht von Inselleuchttürmen zu entdecken. Sie geben auch dann eine Ahnung vom richtigen Weg, wenn das Vertraute nicht mehr zu sehen ist, die alltäglichen Markierungen nicht mehr gelten. Sie geben keinen Weg vor, aber sie erleichtern die Orientierung. Leuchttürme werfen Schlaglichter auf das Drumherum, unbestechlich, zuverlässig. Sie bringen Klarheit mitten im Dunkel, ohne dabei die Nacht aufzuheben. Sie sind Wegmarken, die nicht mitgehen, aber das Weitergehen leichter machen, indem sie Zutrauen und Sicherheit schenken. Sie können mit ihrem Licht und den kurzen Einblicken ins Dunkel auch Neugier wecken und Abenteuerlust. Sie lenken den Blick weg aus der unmittelbaren Umgebung hin auf das größere Ganze. Das Leuchtfeuer kann neue Perspektiven eröffnen und neue Sichtweisen aufblitzen lassen. Ihr merkt jetzt schon, dass ich hier voll ins Metaphorische abdrifte.

Und da wundert ihr euch vermutlich auch gar nicht mehr, dass es für mich auch andere „Leuchttürme“ gibt. Menschen vor allem. Aber auch Bücher. Oder Musik. Wenn ich auf solche „lebendigen“ Leuchttürme treffe, ist das jedes Mal ein Moment tief empfundenen Glücks.

Der Leuchtturm Pontusval in Brignogan im Nord-Finistère in der Bretagneleuchtturm-pontusvalLeuchtturm an der bretonischen côte de granit roseLeuchtbarke auf der Ile de Batz

Henri Queffélec

Als wir im Sommer in Brest waren (zum ersten Mal seit ich weiß nicht wie vielen Jahren), habe ich nicht danach gesucht. Und sie trotzdem gefunden. Die Gedenkplakette an das Geburtshaus von Henri Queffélec. Henri Wer?

queffelec-erinnerungstafel

Ici était le 33 de la place du chateau où naquit Henri Queffélec, homme de lettres, 1910 – 1992. // Hier stand das Haus an der Place du Chateau 33, in dem der Schriftsteller Henri Queffélec (1910 – 1992) geboren wurde.

Ihr könnt ein kleines bisschen was über den französischen Schriftsteller, dem mein Herz ganz besonders gehört, in der deutschen Wikipedia nachlesen. Und wer französisch kann, findet noch einiges mehr in der französischen Version. Eine Werkübersicht und viele spannende Links zum Thema (alle französisch) findet ihr bei der Librairie maritime. Aber um biographische Dateils soll es hier gar nicht gehen.

Ich entdeckte Henri Queffélec mehr oder weniger zufällig, als ich nach einem Thema für meine Magisterarbeit suchte – die ich dann über „littérature et spiritualité dans l’oeuvre de Henri Queffélec“ (Literatur und Spiritualität am Beispiel des Werks von Henri Queffélec) geschrieben habe. Gleich der erste Roman, den ich las, hat mich in seinen Bann gezogen. In Tempête sur Douarnenez geht es natürlich um die Liebe zwischen Louis, dem durch Leid und Krieg hart gewordenen Matrosen, und Maria, die in einer der Fabriken am Hafen Sardinen in Konserven füllt. Das alles vor der Kulisse des Kommunistennestes Douarnenez mit viel Lokalkollorit und vor Ort recherchierten Details. Vor allem aber geht es um das Meer. Um Leben und Tod. Die Natur und den Menschen. In vielen seiner Bücher. Vermutlich in fast allen. Am Ende waren es über 80 und ich habe nicht alle gelesen. Einige davon schrieb er vor allem, um seine Familie in den Nachkriegsjahren zu ernähren, hat seine Tochter Anne Queffelec mir einmal erzählt.

Ihr merkt schon, ich bin damals wirklich tief ins Thema eingetaucht. Habe vor Ort recherchiert und dabei viele faszinierende Geschichten über ihn gehört und beeindruckende Menschen kennengelernt. Einer der Höhepunkte war eine Begegnung mit seiner Tochter Anne beim Salon du livre insulaire auf Ouessant im Sommer 2002.

Aber zurück zu Henri Queffélec und seinen Werken. Ich habe viele gelesen und mochte sie alle. In Frankreich sind sie mehrfach mit renommierten Preisen ausgezeichnet worden. Leider sind sie in Deutschland so gut wie unbekannt. Allein Un recteur de l’île de Sein ist übersetzt worden. Es trägt den Titel des Films, der auf Grundlage des Buches erschien: Gott braucht die Menschen und spielt auf der Insel, der mein Blog seinen Namen verdankt, und die ich bei der Recherche für meine Arbeit entdeckt habe.

Lange waren seine Bücher nur noch antiquarisch zu bekommen. In den vergangenen Jahren ist aber das eine oder andere neu aufgelegt worden. Wenn ihr also in Frankreich seid, haltet Ausschau nach Un royaume sous la mer, Un homme d’Ouessant, Un feu s’allume sur la mer, Solitudes, Je te salue vieil océan, … Ihr könnt die eigentlich alle lesen, wenn ihr die Nebenwirkung in Form eines unheilbaren Bretagne-Virus (den ich allerdings schon vorher hatte) einkalkuliert.

Warum ich euch das gerade heute erzähle? Ein Bekannter hat beim Aufräumen vor einem Umzug einige Bücher über den großen Keff (wie seine Freunde ihn nannten) gefunden und mir zugeschickt. Da der Herbst grau und das Sofa einladend ist, lese ich mich zurzeit wieder durch stapelweise französische Schätzchen und schwelge in wunderbar erzählten Geschichten und schönen Erinnerungen.

Märchenhafte Verpflegung: Kouign amann

Herbst ist Lesezeit. Und da es in den letzten Tagen doch eher grau in grau geworden ist, habe ich gleich doppelt für Soulfood gesorgt. Zum einen habe ich die Erinnerungen von Pierre-Jakez Hélias wieder rausgekramt und abendelang im Cheval d’orgueil geschmökert. Es ist faszinierend, mit dem Autor, der selbst ein begnadeter Geschichtenerzähler ist, in die Zeit einzutauchen, in der in der Bretagne noch überwiegend bretonisch gesprochen und abends am Feuer Märchen und Legenden erzählt wurden. Wie sich das anfühlt, habe ich diesen Sommer ja live erlebt.

Der Kouign amann in der Backform beim AuskühlenUnd da ich ein paar Tage frei hatte, habe ich mich auch an ein Rezept gewagt, das mir bisher immer Respekt eingeflößt hat. Ich habe wirklich und wahrhaftig einen Kouign amann gebacken. Kouign ist bretonisch und heißt Kuchen, amann ist bretonisch für Butter. Klingt einfach, ist aber hmmmmmm. Beim Lesen (in diesem Internet) habe ich dann noch entdeckt, dass da bei Little Red Temptation gerade ein Wettbewerb rund um „Märchenzeit! Backen, (vor)Lesen und Glücklichsein“ läuft, und da dachte ich: Wenn das nicht zu mir passt, was dann.

Aber zurück zum Kouign amann. Probiert habe ich diese süße Sünde zum ersten Mal in Vannes, nachdem ich mit einem Freund durch die Brocéliande, den bretonischen Zauberwald, gefahren war. Frisch auf dem Markt gekauft und noch lauwarm, haben wir die ersten Stückchen probiert. Ich bin ganz stumm geworden (wer mich kennt, weiß, was das heißt) und hatte ein glückliches Dauergrinsen im Gesicht. Wir saßen auf der Kaimauer in der Sonne und ich stelle fest, dass das mit dem Erinnerungen sammeln an diesem Tag gut geklappt hat. 🙂

Goldgefärbte Baumstämme in der bretonischen BrocéliandeBlick auf eine sonnige LichtungWasserschloss in der BrocéliandeTemplerkapelle St. Jean"Merlins Grab", ein Granitstein und ein kleiner Busch in der BrocéliandeDen Rest des Wunderkuchens haben wir eingepackt für einen langen Tag auf dem Golfe de Morbihan, dem „kleinen Meer“, in dem die Tränen der Feen, die von den Menschen aus dem Zauberwald vertrieben worden waren, sich in Inseln verwandelt haben. Und schon sind wir beim Backen mitten drin im Märchenzauber.

Botte in einer Bucht des Golfe de MorbihanWährend der Hefeteig ging, habe ich meine Ausgabe vom Barzaz Breiz und mein bretonisches Märchenbuch aus dem Regal geholt und die Legenden rund um König Arthus und die Ritter der Tafelrunde, Merlin und Viviane, Morgane und ihre im Tal ohne Wiederkehr verschollenen Liebhaber nachgelesen. Ich muss sagen, die Kombi von Kuchen mit salziger Butter und salzgeschwängerten Geschichten ist ziemlich perfekt. Danke Christine und Steffi für die Anregung.

Der Kouign amann auf einer TortenplatteIhr wollt auch schwelgen? Hier das von Aurélie von französischkochen.de inspirierte und vor allem um etwas Zucker und Butter reduzierte Rezept (ja doch, die Mengen sind schon geringer, auch wenn das für euch vielleicht nicht so aussieht) für den Kouign amann.

Zutaten für den Hefeteig:
500 g Mehl
1/2 TL Salz
1/2 Würfel frische Hefe
1 Prise Zucker
250 ml lauwarmes Wasser

Für die „Füllung“:
210 g salzige Butter
150 g Zucker

Für die Glasur:
1 Eigelb
etwas Milch

Das Mehl mit dem Salz gut mischen, eine kleine Kuhle formen, die Hefe hineinbröseln, eine Prise Zucker darüberstreuen und mit etwas lauwarmem Wasser übergießen. Das Ganze etwa 15 Minuten gehen lassen. Dann den Rest des Wasser hinzufügen und zu einem homogenen Teig verkneten. Den Teig zugedeckt etwa 1 Stunde gehen lassen.

Dann zu einem Quadrat ausrollen und etwa 80 g zimmerwarme, salzige Butter auf dem Teig verteilen und mit 60 g Zucker bestreuen. Die vier Ecken des Teigquadrats in die Mitte einschlagen und den Teig nochmal etwa 30 Minuten im Kühlschrank stehen lassen. Dann wieder ausrollen – ich habe es mal rechteckig gemacht – und wieder mit Butter bestreichen und mit Zucker bestreuen. Den rechteckigen Teig habe ich in drei Teile geteilt und die beiden äußeren nach innen umgeklappt. Wieder kalt stellen und die Prozedur ein drittes Mal wiederholen. Dann nochmal so ausrollen, dass das Teigquadrat ein bisschen größer ist als die Backform. Wieder die Ecken nach innen einschlagen und von diesem auf dem Kopf stehenden Quadrat wieder die Ecken einschlagen. Das Ganze legt ihr jetzt umgekehrt (also mit den eingeschlagenen Ecken nach unten) in die Backform, pinselt den Kuchen mit der Ei-Milch-Mischung großzügig ein und streut den restlichen Zucker darüber.

Ein Kuchenstück aus dem Kouign amann herausgeschnittenBei 210°C etwa 30 bis 35 Minuten backen. Achtung, der Kuchen wird dunkel, sollte aber nicht verbrennen.

Lauwarm schmeckt er am besten. Aber wie gesagt taugt er auch formidabel als Picknick für einen langen Ausflugstag im Land der Feen und Kobolde.

Auf dem Markt. Einkaufen wie Gott in Frankreich.

Die ein oder andere Urlaubserinnerung geht noch… Und da heute Sonntag ist, bekommt ihr eine Sonntagserinnerung. Denn in unserem Urlaubsstädtchen (eigentlich Urlaubsdorf, aber in Frankreich bekommt jeder Flecken mit mehr als 4 Häusern Stadtrecht 🙂 ) ist im Sommer immer Sonntags Markt.

Der Markt in Kerlouan ist klein. Im Sinne von wirklich klein. Es gibt keinen der typischen Souvenir-Stände mit bretonischem Schmuck oder allem möglichen Krimskrams mit Triskel oder stilisiertem Hermelin drauf.

Hinweisschild auf den Sonntagsmarkt in KerlouanDafür aber einen Stand mit selbstgemachten Armbändern und eine Dame, die Buchstaben auf Rädern verkauft, die man zu Zügen zusammenfassen kann. Zwei Gemüsebauern, einen Stand mit selbstgemachtem Schafsfrischkäse, einen Metzger, einen Fischhändler, der eigentlich nur eine Hand voll Fische, einige Krebse und wirklich prächtige Hummer anbietet. Einen netten älteren Herren, der Beeren verkauft und allen Kindern die Hände mit Erdbeeren zum Testen füllt. Eine Bäckerin, die die leckersten Baguettes tradtions und einen vorzüglichen Gateau breton anbietet und mit der man herrlich ausführlich über die Größe des gewünschten und frisch vom Blech geschnittenen Kuchens diskutieren kann.

Sonntagsmarkt in KerlouanIn der Saison singt dann gerne auch mal ein Shantychor aus der Umgebung und die Conteurs de la nuit werben für ihre nächste Legendenwanderung.

Und dann gibt es da noch zwei Stände, an denen die Schlangen am frühen Morgen noch verschwindend klein sind, aber länger und länger werden, je weiter der Vormittag voranschreitet. Und kurz vor Ende des Marktes muss man hoffen, dass man noch etwas abbekommt – von den Galettes saucisses und vor allem von den Brathähnchen.

Man kann zwischen weißen und schwarzen Hühnern wählen. Die weißen sind etwas kleiner, die schwarzen machen auch eine Familie satt. Sie kosten 13 Euro. Aber das ist es wert. Der ganze Platz riecht nach Rosmarin und Rosenparika, Knoblauch und Thymian und was sonst noch an geheimen Zutaten in der Marinade sein mag.

Wer will, kann noch Kartoffeln dazukaufen, die im von den Hähnchenspießen heruntertropfenden Öl gebraten wurden. Uns reichte aber ein frischer Blattsalat und ein bisschen Brot (das wir bei der schon erwähnten Bäckerin mehr erplaudert als gekauft hatten).

Das Ganze hat nichts, aber auch gar nichts mit den Hähnchen zu tun, die es in Deutschland auf dem Markt gibt. Keine Industriehühner mit Standard-Paprika-Marinade. Nein, hier werden nur „poulets fermiers“, Freilandhühner, oft genug in Bio-Qualität, auf den Spieß gesteckt. Und die Marinade ist so kräuterhaltig, dass das ganze Huhn danach schmeckt. Plötzlich versteht man, warum sich die Franzosen um das Sot-l’y-laisse streiten, denn hier ist es wirklich ein besonderer Leckerbissen.

Die handgeschriebene Karte vor dem MarktstandWenn wir über französische Märkte bummeln, aber auch, wenn wir im Supermarkt einkaufen, frage ich mich immer wieder, warum es diese wirklich guten Dinge in Deutschland gar nicht oder, wenn überhaupt, nur in der Feinkostabteilung gibt. Sei es der Coulommier oder all die anderen Leckerein, die eine Käsetheke wirklich zu einer Käsetheke machen. Oder die langen Regalreihen mit verschiedenen Vollkornmehlen, die in Frankreich auch im kleinsten Supermarché zu finden sind.

Übrigens finde ich es auch jedes Mal großartig, dass bei den Nachbarn Produkte ohne Palmöl seit einigen Jahren mit einem Hinweis versehen sind. Und dass immer mehr fair gehandelte Produkte in den Supermarktregalen zu finden sind.

Außerdem hat man vor einigen Jahren das Plastiktüten-zur-freien-Verfügung-System abgeschafft, so dass wir mit unserer Klappkiste oder, seit Neuestem, der Einkaufstasche mit einem Foto bretonischer Kieselsteine – ja, doch, das musste sein –, nicht mehr amüsiert belächelt wurden.

Und weil das so ist, gehört nicht nur der erste Einkauf in Frankreich zu unseren liebsten Urlaubsritualen, sondern auch der letzte Marktspaziergang vor der Rückfahrt. Schließlich kann man das Urlaubsgefühl zu Hause verlängern mit all den wunderbaren Dingen, die im Kofferraum und auf der Rückbank und in allen möglichen überraschend sich auftuenden Stauräumen unseres gar nicht mal so großen Autos Platz haben.

Galettes au blé noir und Cidre anyone?

Kekse aus Buchweizenmehl

Kekse liegen zum Auskühlen auf einem TellerBei der Arbeit kämpfen wir zurzeit mit ein paar technischen Schwierigkeiten und da dachte ich, ich backe ein paar „Debugger“-Kekse. So richtig zum glücklich machen mit Teekannen und Smiley-Gesichtern.

Der Lieblingstestesser hat schon einen stibitzt und will am liebsten morgen meine Arbeit machen. Scheint, also ob mein Büro morgen ein paar zusätzliche Besucher bekommen könnte.

Das Rezept:

125 g Butter
100 g Zucker

1 Pck Vanillezucker
2 Eier
125 g Buchweizenmehl
125 g Weizenmehl

Zucker und Butter schaumig schlagen, Eier unterrühren und das Mehl unterkneten. Ich habe noch ein paar Umdrehungen aus der Vanillemühle hinzugegeben und den Teig eine Stunde kühlgestellt.

Kekse auf dem BlechDanach ausrollen, Keksstempel stempeln und ausstechen und bei 180°C Ober-Unter-Hitze etwa 9 Minuten in den Backofen schieben.

Durch das Buchweizenmehl werden die Glückskekse deutlich nussiger, allerdings verzieht sich der Teig auch leichter, so dass die Grinsegesichter teilweise etwas skeptisch aussehen und die Henkel der Teekanne im wahren Leben nicht mehr viel ausrichten könnten. Das sollte den Genuss aber nur äußerlich beeinflussen. 🙂

Mal gucken, ob die Bugs meinen Backkünsten genauso wenig entgegenzusetzen haben wie der bretonische Regen.