Zwei starke Texte zu Ostern:
In der FAZ zum Karfreitag: „Der österliche Bogen vom Gründonnerstag bis zum Ostermontag gibt nun vielleicht Anlass, über die in der Debatte ebenfalls oft beschworene „christliche Prägung“ unseres Landes nachzudenken. Was das Christentum als Religion und als prägende kulturelle Kraft ausmacht, verdichtet sich dabei vor allem am Karfreitag, dem Tag des Kreuzestodes Jesu. Die katholische Karfreitagsliturgie, die eine Verehrung des Kreuzes durch Niederknien vorsieht, macht besonders augenfällig, worum es geht: In der christlichen Religion wird nicht die erhabene Stärke eines mit Allmacht gepanzerten Gottes verehrt, sondern ein verlassen am Kreuz hängender Sterbender. Das Niederknien vor dem Kreuz macht deutlich, dass es beim Christentum um ein verändertes Verständnis von Macht geht. Die Stärke Gottes besteht nicht darin, dass er allen Niederungen enthoben ist, sondern sie besteht im Gegenteil darin, dass er sich ihnen aussetzt.“
Und zum Karsamstag in der ZEIT. Hinter einer der besten Überschriften verbirgt sich ein beeindruckender Text: „Gott ist da, wo kein Mensch je hinwill. Auch das ist Stellvertretung. In dieser Lesart ist der Karsamstag der Zeitraum zwischen der Erfahrung all der sinnlosen, bösartigen, unverständlichen Tode und der immer schon schwer fassbaren Hoffnung auf ein Ende dieser unendlichen Geschichte. Im Karsamstag spiegelt sich der Zustand der Welt, dieser Tag ist der tiefste Ausdruck des ungläubigen Glaubens, der in der Aussicht auf Ostern liegt, im Zwischen. Zwischen Tod und Leben. Zwischen Kapitulation und Hoffnung. Zwischen Zynismus und Aufrichtigkeit, zwischen Trauer und Zuversicht. Es ist der Tag des Hin-und-Hergerissenseins, der gemischten Gefühle.“
Die Debatte über das Mitgemeintsein von Frauen hatten wir hier ja schon. Dasnuf und Journelle haben sich dazu auch Gedanken gemacht. Und Margarete Stolkowski macht sich kluge Gedanken zur Weiblichkeit in den Medien.
Marlies Krämer, die stetige Streiterin für eine offizielle Sprache, die auch Frauen berücksichtigt, gibt nicht auf und sammelt für den nächsten Schritt Spenden per Crowdfunding.
Ich trage ja immer nur eine Kette, aber diese hier ist schon besonders schön. Und den Roman der Trägerin erwarte ich freudig.
Was Sparen und Antisemitismus miteinander zu tun haben.
In den vergangenen Tagen wurde wieder mal ein Beitrag häufiger in meine Timelines gespült, der beklagt, dass Amazon und überhaupt das Internet den Einzelhandel zerstöre. Warum das nur bedingt wahr ist und der Niedergang schon vor der Erfindung des Online-Shoppings stattgefunden hat und wie Offline dann eben doch funktioniert, hat Jens Scholz aufgeschrieben.
Immer wieder ein Genuss: