Auf die Weihnachtsbäckerei freue ich mich immer schon Wochen vorher. Da kann man so richtig ausgiebig kneten, rühren, ausrollen und ausstechen, alte Traditionen pflegen und gleichzeitig kreativ sein. Ein paar Dinge sind bei uns Pflicht: Elisenlebkuchen, Spekulatiusplätzchen, Lebkuchen „am Stück“ nach einem alten Familienrezept (diesmal unter anderem in Form von Tannenbäumchen, mit einem großen Dankeschön an Aurélie für die Deko-Idee) und natürlich Spritzgebäck.
Da einige, die das Backwerk live und in Farbe genascht haben, nach den Rezepten gefragt haben, (und als Gedankenstütze für mich fürs nächste Jahr 😉 ) hier ein paar Rezepte:
Schoko-Tännchen
200 g Walnüsse
200 g Zartbitterschokolade (70%)
180 g Butter
3 Eier
100 g Zucker
125 g brauner Zucker
100 g Crème fraîche
110 g Mehl
Butter und braunen Zucker für das Blech
Im Prinzip ist das ein Brownie-Rezept, für das ich eine Basis von Victoire Paluel-Marmont ein wenig angepasst habe.
Zuerst die Walnüsse grob hacken. Dann die Schokolade im Wasserbad schmelzen, die Butter hinzugeben, ebenfalls schmelzen lassen und das Ganze zu einer glatten Masse verrühren.
In der Zwischenzeit die Eier und den Zucker gemeinsam aufschlagen, die Schokoladenmischung nach und nach dazugeben und gut verrühren. Nun noch das Mehl, die Nüsse und zum Schluss die Crème fraîche ausgiebig unterrühren.
Ein tiefes Backbleck (oder eine Backform, am besten rechteckig) buttern und mit braunem Zucker ausstreuen.
Bei 170°C etwa 20 Minuten backen. Auskühlen lassen und dann die Masse in kleine Dreiecke schneiden. Mit Zuckerguss Linien auftragen und bunte Streusel als Weihnachtsbaum-Deko daraufstreuen. Trocknen lassen und am besten schichtweise, getrennt durch eine Lage Backpapier, in einer Dose lagern.
Elche auf Keks
Die Elche haben bei uns mittlerweile auch Tradition. Ich backe sie immer mit Buchweizenmehl, wie die Glückskekse, die eindeutig auch unterm Jahr immer gut ankommen. Danke an Anja von Meine Torteria für die Anregung.
125 g Butter
100 g Zucker
1 Pck Vanillezucker
2 Eier
125 g Buchweizenmehl
125 g Weizenmehl
Zucker und Butter ausgiebig aufschlagen, Eier unterrühren und das Mehl unterkneten. Ich habe noch ein paar Umdrehungen aus meiner Vanillemühle dazugegeben – Vanillezucker geht aber auch – und den Teig etwas mehr als eine Stunde kaltgestellt.
Dann ausrollen, Elch-Stempel in den Teig drücken und drumherum ausstechen. Bei 180°C Ober-Unter-Hitze für 8 bis 10 Minuten in den Backofen schieben.
Elisenlebkuchen
5 Eier
400 g Zucker
abgeriebene Schale von 2 Zitronen
3 EL Zitronensaft
1 Pck. Lebkuchengewürz
650 g gemahlene Mandeln
je 1 Pck Zitronat und Orangeat
1 Päckchen Backoblaten
Eier und Zucker so lange schaumig schlagen, bis die Masse ganz hell geworden ist. Alle übrigen Zutaten mit einem großen Löffel unterheben.
Den Teig auf die Backoblaten streichen und zwei Stunden antrocknen lassen.
Danach die Lebkuchen bei 160°C für ca. 20 Minuten backen. Sie sollten hellbraun werden. Abkühlen lassen und nach Belieben verzieren (zum Beispiel mit Schokolade, Zuckerguss, Punschglasur,…).
Hildabrödle / Spitzbuben
In meiner badischen Heimat heißen die mit Marmelade gefüllten Plätzchen Hildas (und Plätzchen nennt man Brödle, also Hildabrödle).
In der Eifler Familie meines Vaters nennt man sie Spitzbuben. Der Lieblingsmensch hat sie nun Hildaspitzen getauft. Wie auch immer: Sie gehören hier zum Pflichtprogramm.
400 g Mehl
160 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
200 g Butter
2 Eier
Aus den Zutaten einen Mürbeteig herstellen, kalt stellen. Dann ausrollen und die Hildakekse ausstechen. Wenn man Terrassen haben will, muss man mindestens 3 immer kleiner werdende Formen nehmen. Man kann aber natürlich auch Doppeldecker machen und braucht dann immer zwei gleiche Kekse. Wer mag, kann aus dem oberen Keks ein kleines Muster ausstechen, also zum Beispiel aus der Mitte eines großen Sterns einen kleinen Stern ausstechen. Da die Kekse nach dem Backen mit Marmelade gefüllt werden, sieht man diese dann durchscheinen.
Bei 180°C werden die Plätzchen etwa 8 bis 10 Minuten gebacken. Danach möglichst schnell mit Marmelade (wir mögen gerne Cassis, also schwarze Johannisbeere, oder Himbeer) bestreichen und zusammensetzen. Nach dem Auskühlen mit Puderzucker bestreuen.
Mandel-Weihnachtsmänner
Und, dieses Mal neu im Sortiment und mal wieder eine Anregung aus Annas Kalorienreich. Anna hat einfach immer großartige Ideen und da konnte ich nicht wiederstehen und habe auch diese fröhlichen Mandel-Weihnachstmann-Bande gebacken und das Rezeot nur leicht angepasst:
250 g Mehl
250 g gemahlene Mandeln
150 g Butter
150 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
1 TL Zimt
2 kleine Eier (oder ein großes, ich hatte aber nur kleine da 🙂
1 Prise Salz
Alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten. Mindestens eine Stunde kalt stellen. Dann kleine Kugel formen (ich habe knapp 40 Stück herausbekommen) und zu Weihnachtsmännern weiterentwickeln, indem ihr die Mützchen zieht und ihnen ein wenig Schwung gebt. Ich habe die Weihnachtswichtel leicht angedrückt und bei 180°C etwa 20 Minuten gebacken. Dann den oberen Teig rot färben. Ich hatte noch rote Candymelts, die ich im Wasserbad geschmolzen und mit ein paar Tropfen Rapsöl geschmeidiger gemacht habe. Der Bart besteht aus Zuckerguss und Kokosraspeln. Augen aufsetzen oder aufspritzen, gut trocknen lassen, fertig.
Lebkuchen
Davon brauchen wir hier und zum Mitbringen immmer große Mengen. Das Familienrezept ist ein echter Exportschlager. Es gab sie schon in Kastenform, als Guglhupf, als Muffins oder Cupcakes mit Spekulatiussahne oder Marzipandekor. In diesem Jahr sind es (unter anderem) kleine Tannenbäumchen geworden.
Wenn ihr erstmal kleinere Brötchen, äh Kuchen backen wollt, könnt ihr das Rezept ohne Probleme halbieren oder dritteln.
450 g Rübenkraut (vielleicht kennt ihr es auch als Zuckerrübensirup)
450 g Zucker
6 Eier
2 Tassen Milch
2 Päckchen Lebkuchengewürz
1 kg Mehl
2 Päckchen Backpulver
Das Rübenkraut mit dem Zucker und den Eiern gut verrühren, dann langsam die Milch unterrühren, bis eine glatte Masse entstanden ist. Diese dann auf höherer Stufe schön luftig aufschlagen. Das Mehl mit dem Backpulver und den Gewürzen mischen und nach und nach unterrühren. Es entsteht ein schwerer, dunkler, glänzender Teig.
In die gewünschten Formen füllen und bei 180°C etwa 45 bis 50 Minuten backen (Guglhupf oder Kastenfor). Kleinere Formen wie Muffins oder die Tannenbäumchen brauchen etwas weniger lang.
Bei der Dekoration könnt ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen. Viel Spaß und guten Appetit!
Liebe Esther,
ich bin beeindruckt über Deine Rezeptvielfalt !! . Habe mir alle Deine Rezepte abgespeichert. Hildabrötchen kenne ich auch aus der Pfalz. Mal sehen, ob ich dieses Jahr noch was ausprobieren kann. Der Mandelweihnachtsmann ist ja echt gut.
Danke
Deine Ursel
Danke für das Kompliment 🙂
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