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Adventskalender

In unserem Dorf gibt es einen „lebendigen Adventskalender“. Jeden Abend gestaltet eine andere Familie ein Fenster. Man trifft sich vor dem Haus, singt und betet gemeinsam und freut sich über das feierliche Öffnen der Jalousien, das Einschalten des Lichtes und die vielen schönen Motive. Nach dem Segen gibt es Glühwein und Kinderpunsch, Lebkuchen und Plätzchen, nette Gespräche und Kinderlachen.

Jeder Abend ist anders. Mal spielt eine Jugendgruppe Gitarre, Geige und Klarinette, mal gibt es feierliche Blasmusik oder a capella Gesang. An einigen Abenden hören wir Texte aus modernen Bibelübersetzungen, an anderen selbst geschriebene Segenszeilen. Mal kenne ich viele, mal lerne ich neue Leute kennen. Ich entdecke Straßen und Ecken in unserem Dorf und genieße die Gemeinschaft mit Freunden, Bekannten, Fremden.

In diesem Jahr habe ich es nicht sonderlich oft geschafft, dabei zu sein. Eher im Gegenteil. Aber allein, dass ich weiß: Zu Hause treffen sich gerade Menschen und feiern Advent, zaubert gegen halb sieben zuverlässig einen kurzen, von Zauber angehauchten Moment in meine Gedanken. Und in mein Herz.

Ach sooooo

Grade klingelte der Postbote und hat mich ziemlich seltsam angekuckt. Warum? Liegt wohl an meinem riesigen Honigkuchenpferdgrinsen. Woher das kommt? Da muss ich ein bisschen ausholen.

Dieses Jahr hatte ich irgendwie Probleme, nach dem Urlaub wieder richtig zu Hause anzukommen. Die Wochen am Meer waren einfach…

Dabei waren wir ja nicht zum ersten Mal in der Bretagne. Das Wetter war schön, aber nicht außergewöhnlich (von dem wirklich besonderen Nebelerlebnis hatte ich euch ja schon erzählt), die Spaziergänge an der Küste und die kleinen Besichtigungstouren waren erholsam, so soll Urlaub für mich sein. Warum also hatte ich trotzdem so große Sehnsucht, auch nachdem wir wieder zu Hause waren?

Lag es am Stress in den Tagen und Wochen vor dem Urlaub? An der Tatsache, dass ich dieses Jahr beruflich und privat bereits viele Kurzreisen gemacht hatte, bei denen zwar viel passierte, aber keine Zeit blieb, einen Ort wirklich zu entdecken? Oder…?

Vorgestern habe ich dann dieses Bild vom Sonnenuntergang hier bei uns gemacht.

sonnenuntergang_september2013Zuerst dachte ich: Schwacher Trost.
Aber als ich es heute nochmal ansah, wurde mir wieder klar, wie schön es hier ist. Und plötzlich fühlte ich mich wieder richtig zu Hause. Zum Abschluss der Urlaubs genau das richtige Gefühl. Daher: Großes Honigkuchenpferdgrinsen trotz Schnupfennase.   🙂