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Whisky Fair in Limburg 2015

Wie schon erwähnt, waren wir auch in diesem Jahr – fast kann man schon sagen: traditioneller Weise – bei der Whisky Fair in Limburg. Wie eigentlich in jedem Jahr war das Wetter ganz wundervoll. Etwas neu war, dass eine Kollegin und ich bei der Pusteblume (dem Springbrunnen vor der Stadthalle) ein kleines Outdoor-Office eingerichtet hatten, um die Einsatzkommunikation nach dem Erdbeben in Nepal zu koordinieren.

Springbrunnen in Form einer Pusteblume

Dabei haben wir aber Erkenntnis gewonnen, die sich in den kommenden Jahren durchaus zu wiederholen lohnt: Rund um die Pusteblume kann man ganz wunderbar Whisky trinken und da die tausend Gerüche der Nachbarflaschen wegfallen, kann man auch nach dem vierten oder fünften Dram noch unterscheiden, was man sich da gerade für ein Schätzchen im Glas geangelt hat.

Doppelter Red Breat 15 Jahre in einem Glas vor die Pusteblume gehalten

A propos Schätzchen: Von Jahr zu Jahr wird die Auswahl an japanischen Whiskys größer und leckerer. Der Lieblingsmensch lernt ja japanisch, aber nicht nur deshalb haben wir durchaus einen Hang zu den fernöpstlichen Destillaten entwickelt. Vor allem die Details faszinieren, denn da schmeckt man durchaus andere Nuancen und wenn man es sich lang genug vorstellt, auch sowas wie Mandeln und Lotosblüte. Hach.

Mehrere japanische Whiskys in unterschiedlich geformten Flaschen nebeneinander

Akashi, 15 Jahre, white oakBesonders gefallen hat uns dieser 15-jährige Akashi. Mit dem kann man es aushalten.

Auch großartig (und hier muss man schon sagen: mal wieder, denn ein Geheimtipp ist das schon lange nicht mehr) war es bei Riegger. Die finden einfach immer richtig gute Whiskys und die Fässer, die aus einem guten einen außergewöhnlichen Whisky machen. Da gab es zum Beispiel einen Deanston von 1992, der vor allem grün schmeckt, ein bisschen nach Pfeffer und Holz. Im Abgang auch ein wenig süß. Klasse. Noch besser gefiel mir der vanille-honig-karamell-birnen-süße Eagle of Spey Christmas Eve-Bottling, den ich wirklich wunderbar rund und süß und malzig und fruchtig und lecker fand. Gekauft haben wir aber Rieggers 20 Jahre alten Mortlach, der zwar Fassstärke hat, aber trotzdem weich und rund und voll und fruchtig schmeckt.

Eine sehr, also wirklich seeehr leckere Erfahrung war dieser Laphroig.

Laphroig Cairdeas 1815Viel fruchtiger als die Distillerie-Abfüllung, ein bisschen nussig und nach dem Torf kommt Schokomousse. Hammer.

Übrigens sind wir dieses Mal zum ersten Mal nicht mit dem ICE gefahren (weil: Streckensperrung wegen Baustelle) und das langsame Gondeln mit der Regionalbahn durchs Lahntal hat durchaus auch was für sich. So, wie wir finden, dass es was für sich hat, sich den knallevollen Samstag zu schenken und die Sonntagsstimmung mit etwas mehr Platz und Zeit zum Klönen und Fachsimpeln und exotische Etiketten bewundern zu genießen.

Daher kriegt ihr jetzt einfach noch ein paar Eindrücke aus der Messehalle und von unterwegs. Das schreit alles nach Wiederholung.

Zwei Flaschen eines sehr dunklen zehnjährigen Auchentoshan

Black Adder-Flasche mit lustigem Frosch auf dem EtikettFlasche eines 22 Jahre alten GlenrothesTheke mit Flaschen, die zum Probieren geöffnet wurdenAufgereihte Flaschen verschiedener Distillen in ihren schön gestalteten KartonsRapsfeld im Lahntal durch das Zugfenster fotografiertBlick auf die Lahn mit BootenBlick auf die Lahn und die bewaldeten Hügel drumherum

Whisky Fair 2014

Hatte ich erwähnt, dass ich in letzter Zeit viel unterwegs war? Einer der Wege führte den Lieblingsmenschen, einige gute Freunde und mich in guter Tradition nach Limburg zur Whisky Fair.

whisky fair 2014-ueberblick

Das Wetter war wieder großartig, die Stimmung auch. Und wir haben ein paar schöne Entdeckungen gemacht.

Eine Hand hält die Flasche mit dem Etikett in die KameraDa war zum Beispiel dieser Edradour, der in ausschließlich in Chardonnayfässern geschlummert hat. Er gehört zu einer ganzen Reihe von Whiskys, die direkt in Weinfässer einziehen durften, die alle direkt aus der kleinsten Distille Schottlands stammen. Himmlisch trocken und dabei trotzdem fruchtig bringt der kleine Schotte überraschend viel Geschmack aus Frankreich mit. Klasse.

whisky fair 2014-japanerWeil der Lieblingsmensch mit Begeisterung Japanisch lernt, durften ein japanisches Tröpfchen bei der Verkostung nicht fehlen. Der 5 Jahre alte White Oak von Akashi sollte es sein. Nicht schlecht (viel Honig, Pfirsich, ein bisschen Getreide, ein bisschen Holz), aber mein Liebling wird er nicht.

Biersky-Erfinder Jean Metzger aus Uberach hält eine Flasche des Getränks im ArmEine echte Entdeckung kommt aus dem Elsass. In Uberach brennt man bei Bertrand vor allem Obst. Seit einiger Zeit gibt es aber auch Whisky. Und jetzt auch: Biersky. Der Name ist natürlich … so mittelgroßartig. Aber das Gebräu ist eine Mischung aus Whisky und Bierbrand, gelagert in Bourbonfässern und auch sonst behandelt wie ein Single Malt. Der Chef persönlich erzählte mit glänzenden Augen, dass er für die Rarität nur das Biobier der benachbarten Kleinbrauerei benutzt und der einzige sei, der auf eine solche Idee gekommen ist. Das sei eben der Erfindergeist der Franzosen. Und nachdem wir probiert haben, muss ich sagen: Stimmt. Der Biersky schmeckt natürlich nicht wie ein Whisky, aber doch rund und honigsüß, dabei aber auch ein wenig malzig-herb und vor allem nach frischen Kräutern. Süffig.

Außerdem gab es einen schön abgerundeten, sherrytönigen Writer’s Tears (mit einer besonders schönen Präsentation), ein Wiedersehen mit der Ardbeg Galileo und einen wirklich teuren Port Ellen (nein, den haben wir nicht probiert)..

Und dann war da noch dieser junge Bunnahabin von Riegger’s, der aussieht wie Wein. Er ist erst sechs Jahre alt und hat die Hälfte seines Lebens in einem Rotweinfass verbracht. Er schmeckt nach Kirschen, Zwetschgen und Rosinen und wenn man (wie der stolze Créateur empfiehlt), beim Schlucken tief einatmet, auch nach Orange und Birnen, Vanille und Schokolade. und nach mehr.

Halbvolle Flasche des Bunnahabin zwischen anderen FlaschenFolgerichtig durfte dieser kleine Rote Das Rotweinfass, in dem der Bunahabbin von Riegger's Selection gelagert hat.(rechts seht ihr übrigens das Fass, in dem er lag) dann auch bei uns einziehen. Sláinte!