Gerade haben wir unseren Urlaub für den Herbst gebucht. Bretagne, wir kommen wieder. Juhu 🙂
Und – fast hättet ihr darauf wetten können – wir fahren wieder ins Nordfinistère. Warum es da so schön ist? Zum Beispiel wegen der Leuchttürme.
In Lilia, einem Ortsteil von Plougernau steht nicht nur einer der schönsten Leuchttürme, die ich kenne, sondern auch der höchste in Europa. Der Phare de l’Île vierge ist ganz aus Granit und 82,50 Meter hoch. Auf dem kleinen Inselchen, das ihm seinen Namen gab, steht auch noch sein deutlich kleinerer Vorgänger.
Man sieht den Turm von weitem, wenn es klar ist, kann man ihn sogar aus „unserer“ Bucht in Kerlouan erkennen. Auch wenn man um den Aber W’rach herumwandert, eröffnen sich immer wieder schöne Perspektiven auf den Leuchtturm. Dann wird mir immer besonders klar, welche Bedeutung die Türme hatten und haben für all die, die auf dem Meer keine andere Orientierung haben als solche Markierungszeichen.
Besonders beeindruckend ist der Phare de l’île vierge aber nicht bei purem Sonnenschein, sondern bei Nebel. Als wir zum ersten Mal dort waren, zogen dichte, dunkelgraue Nebelschwaden über das Wasser und hüllten den Turm zuerst komplett ein. Wir wanderten an der Küste entlang, vorbei an mehreren kleinen, sehr schön gelegenen Naturhäfen, an einer im Herbst nicht mehr so sehr belebten Strandpromenade, den Hügel hinauf und standen schließlich direkt gegenüber des Leuchtturms am Ufer in der Sonne und sahen – rein gar nichts.
Einige Minuten später hatte der Wind die Nebelschwaden etwas aufgelockert und die majestatätische Figur des Granitturms erhob sich vor uns. Das Spiel von Wind und Wolken, von ganzer oder teilweiser (Un-)Sichtbarkeit ist eines der schönsten Naturschauspiele, die ich in der Bretagne erlebt habe.