Heute Abend sind in Köln – wie in so vielen Städten in Frankreich und andernorts – einige hundert Menschen in Solidarität mit den Menschen in Frankreich und im Gedenken an die Opfer der Morde in Paris auf die Straße gegangen. Nach einem schweigenden Beginn auf der Domplatte zogen wir durch die Altstadt bis zum Ruolphplatz. Einige hatten Kerzen dabei, andere Schilder mit „Je suis Charlie“ oder „Nous sommes Charlie“, mit „Je suis Ahmed“, „Liberté, èaglité, Dessiner“ und „Köln ist Charlie“. Einige Trikoloren wehten im Wind, einige hatten Titelbilder von Charlie hebdo dabei, andere Solidaritätszeichnungen und viele Menschen hatten Bleistifte dabei. Zwischendurch stimmten einige die Marseillaise an und zu „Aux armes citoyens“ – zu den Waffen, Bürger – reckten alle ihre Stifte in die Höhe.
Unterwegs mischten sich die Sprachen und die Gesprächsthemen. Während die einen sich über ihre Lieblingskarikaturen austauschten, erzählten andere davon, wie sehr sie die Bilder der Menschenmassen zwischen Nation und République in Paris, das Bild der untergehakten Staatsgäste und der Moment, in dem Merkel sich bei Holland anlehnt und die Augen schließt, beeindruckt haben. Wieder andere erzählten sich von ihren Urlaubsplänen, von Museumsbesuchen, die sich in Köln lohnen, und von Orten, an denen man am Mittwoch am ehesten die nächste Ausgabe von Charlie in Köln bekommen könnte.
Zum Abschluss der Demonstration erklang eine Zeit lang der Ruf „Nous sommes Charlie“. Nach einem langen Applaus löste sich die Menge, die den Rudolphplatz gut ausfüllte, wieder auf.
Ein kleines Zeichen, gewiss. Aber es tat gut, etwas tun zu können. Sich gemeinsam versichern dass wir mit unserem Entsetzen, unseren Fragen und unseren Hoffnungen nicht allein sind.