In unserem Dorf gibt es einen „lebendigen Adventskalender“. Jeden Abend gestaltet eine andere Familie ein Fenster. Man trifft sich vor dem Haus, singt und betet gemeinsam und freut sich über das feierliche Öffnen der Jalousien, das Einschalten des Lichtes und die vielen schönen Motive. Nach dem Segen gibt es Glühwein und Kinderpunsch, Lebkuchen und Plätzchen, nette Gespräche und Kinderlachen.
Jeder Abend ist anders. Mal spielt eine Jugendgruppe Gitarre, Geige und Klarinette, mal gibt es feierliche Blasmusik oder a capella Gesang. An einigen Abenden hören wir Texte aus modernen Bibelübersetzungen, an anderen selbst geschriebene Segenszeilen. Mal kenne ich viele, mal lerne ich neue Leute kennen. Ich entdecke Straßen und Ecken in unserem Dorf und genieße die Gemeinschaft mit Freunden, Bekannten, Fremden.
In diesem Jahr habe ich es nicht sonderlich oft geschafft, dabei zu sein. Eher im Gegenteil. Aber allein, dass ich weiß: Zu Hause treffen sich gerade Menschen und feiern Advent, zaubert gegen halb sieben zuverlässig einen kurzen, von Zauber angehauchten Moment in meine Gedanken. Und in mein Herz.
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