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Der Menhir von Saint-Uzec

Gesamtansicht des MenhirsDa ich immer noch hier bin und nicht im Urlaub, bekommt ihr heute wieder einen schönen Ort der Bretagne gezeigt: Den Menhir von Saint-Uzec.

An Menhiren und anderen Zeugnissen der Megalithkultur kommt in der Bretagne keiner vorbei. Ein besonders bekannter ist der große Menhir in der Nähe von Trébeurden (Côtes d’Armores). Gerade im Sommer muss man die Augen wirklich offen halten, um die Wegweiser nicht zu verpassen, denn viele sind von wucherndem Grün und bunten Blümchen gut verdeckt.

Wenn man dann aber hinter dem Dörfchen Pleumeur-Boudou richtig abgebogen ist, kann man den Stein eigentlich kaum verfehlen, denn er ist so groß, dass man ihn schon von weitem bewundern kann.

Der Menhir ist so groß, dass man ihn über Büschen und Bäumen herausragen siehtDer etwa acht Meter hohe und gut drei Meter breite Stein ist vermutlich etwa 4.500 Jahre alt. Das Kreuz, die Darstellung von Sonne, Mond und Sternen sowie die Anbetungsszenen und die Leidenswerkzeuge Christi hat ihm ein bretonischer Jesuit in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts verpasst. Julien Maunier war Orthograf und ein umtriebiger Werbefachmann für die Sache der Kirche.

Detailaufnahme der christianisierten Spitze des Menhirs von Saint-UzecNatürlich sind auch mit diesem Menhir eine ganze Menge Sagen und Legenden verbunden, christliche und keltische. Einige davon findet ihr hier. Dabei sind auch einige kreative Erklärungen für die tief eingekerbte Rückseite des Steinkolosses.

Rückseite des Menhirs mit sehr tiefen Furchen und einem faustgroßen Loch

 

Geschichten in Stein

Zurzeit fahren um uns herum viele in Urlaub. Wir sind erst später im Jahr dran. Um die Wartezeit zu verkürzen, erzähle ich euch einfach immer mal wieder ein paar Geschichten von meinem Lieblinsende der Welt.

Grinsendes Gesicht aus Stein in Rothéneuf . eine der Geschichten in SteinDie Bretagne hält viele besondere Orte für Besucher bereit. Einer dieser besonderen Orte ist der Garten des Abbé Fouré in Rothéneuf. Der kleine Badeort liegt nur ein paar Kilometer von der Korsarenstadt Saint-Malo entfernt. Ende des 19. Jahrhunderts und bis 1907 hat der einsam lebende Landpfarrer hier hunderte Motive in die Felsen gehauen.

Ungeheuer und Lokalkolorit

Da gibt es wunderbar kunstvolle Meeresungeheuer, ausdrucksstarke Gesichter, von der lokalen Tracht inspirierte Menschendarstellungen und Monster, deren Zähne aus hellerem Stein gestaltet sind. Neben den dutzenden reliefartigen Motiven gibt es auch mehrere überlebensgroße Köpfe und eine Art Cartoon zeigt, wie ein ruppiger Ehemann mit seiner untreuen Frau umgeht.

Mitten in diesem einzigartigen Figurengarten hat der Künstler sich eine Bank in den Felsen gehauen, auf der man auch zu zweit sitzen, die steinernen Fratzen und Szenen bewundern oder den Blick auf die Küste genießen kann. Wenn ihr in der Nähe seid: Unbedingt vorbeischauen.