Archiv für den Monat: Juni 2014

Geschichten in Stein

Zurzeit fahren um uns herum viele in Urlaub. Wir sind erst später im Jahr dran. Um die Wartezeit zu verkürzen, erzähle ich euch einfach immer mal wieder ein paar Geschichten von meinem Lieblinsende der Welt.

Grinsendes Gesicht aus Stein in Rothéneuf . eine der Geschichten in SteinDie Bretagne hält viele besondere Orte für Besucher bereit. Einer dieser besonderen Orte ist der Garten des Abbé Fouré in Rothéneuf. Der kleine Badeort liegt nur ein paar Kilometer von der Korsarenstadt Saint-Malo entfernt. Ende des 19. Jahrhunderts und bis 1907 hat der einsam lebende Landpfarrer hier hunderte Motive in die Felsen gehauen.

Ungeheuer und Lokalkolorit

Da gibt es wunderbar kunstvolle Meeresungeheuer, ausdrucksstarke Gesichter, von der lokalen Tracht inspirierte Menschendarstellungen und Monster, deren Zähne aus hellerem Stein gestaltet sind. Neben den dutzenden reliefartigen Motiven gibt es auch mehrere überlebensgroße Köpfe und eine Art Cartoon zeigt, wie ein ruppiger Ehemann mit seiner untreuen Frau umgeht.

Mitten in diesem einzigartigen Figurengarten hat der Künstler sich eine Bank in den Felsen gehauen, auf der man auch zu zweit sitzen, die steinernen Fratzen und Szenen bewundern oder den Blick auf die Küste genießen kann. Wenn ihr in der Nähe seid: Unbedingt vorbeischauen.

Erdbeer-Schoko-Traum à la Anna

Sicht von oben auf den Erdbeer-Schoko-Traum, das heßt, auf die mit Schokolade und Erdbeeren verzierte Torte, deren Füllung aus Erdbeeren und einer Quark-Joghurt-Creme besteht Da die Erdbeeren im Hofladen meinen Lieblingsmenschen so sehr angelacht haben, hat er dieses Wochenende gleich einen riesen Korb davon mitgebracht. Einen Teil haben wir sofort genascht, den Rest habe ich zu einem Schoko-Erdbeer-Törtchen verarbeitet. Inspiriert hat mich Annas Facebookseite. Allerdings habe ich die Torte etwas abgewandelt und „leichter“ gestaltet als das Original. Da ich eine 18er-Backform genommen habe, habe ich außerdem die Mengen etwas angepasst.

Für den Teig:

2 Eier
80 g Zucker
70 ml Öl
100 ml Milch
120g Mehl
0,5 Pck Backpulver
80 g Zartbitterschokolade

Die Eier mit dem Zucker so lange aufschlagen, bis die Masse cremig und ganz hell geworden ist. Das Öl unter ständigen Rühren dazugeben. In der Zwischenzeit die Schokolade im Wasserbad schmelzen und das Mehl mit dem Backpulver mischen. Abwechselnd Mehl und Milch zur Ei-Masse geben und zum Schluss die geschmolzene Schokolade unterrühren. Bei 180°C ca. 50 Minuten backen (Stäbchenprobe).

Nach dem Auskühlen habe ich den Boden  in drei Teile geschnitten, einen Tortenring drumherum gelegt und den ersten Boden mit Erdbeeren in Scheiben belegt. Darauf kam der erste Teil der Crème.

Foto der angeschnittenen Erdbeer-Schokotorte. Man sieht die drei Böden, die Erdbeer- und die Quark-Joghurt-SchichtFür die Crème:

200 g Magerquark
200 g Naturjoghurt
2 Päckchen Vanillezucker
etwas Zitronensaft
einige Umdrehungen aus der Vanillemühle
5 Blätter Gelatine

Alle Zutaten verrühren, die Gelatineblätter 5 Minuten in kaltem Wasser einweichen, dabei darauf achten, dass sie gut bedeckt sind. Danach die Gelatine ausdrücken und in einem Topf auf kleiner Flamme unter rühren erhitzen, bis sie sich aufgelöst hat. Topf vom Feuer nehmen und 2 EL Quarkmasse dazugeben, alles gut verrühren, bis sich eine glatte Masse ergibt. Zum Schluss die warme Gelatine vollständig in die Quark-Joghurt-Masse geben und alles sehr gut verrühren.

Torte zusammenbauen:

Etwa die Hälfte der Crème auf den mit Erdbeeren belegten Boden geben, dann den zweiten Boden darauflegen und genauso verfahren, zum Schluss mit dem dritten Boden abdecken. Mindestens 2 Stunden kalt stellen.

Ich habe den Kuchen mit dem geschmolzenen Rest der Schokoladentafel und einigen Erdbeeren dekoriert und das Kunstwerk nochmal eine Weile in den Kühlschrank gestellt. Nach Auskunft der Testesser ist das Törtchen ohne Widerspruch in die Kategorie „Musst du auf jeden Fal nochmal machen“ einsortiert worden. Bon appétit!

Kunst im Kasten

Kunst im Kasten: Ein ehemaliger Zigarettenautomat, der zu einem Kunstautomaten umgestatet wurde, oben steht ChameleonIch habe heute Kunst gekauft. Ein kleines Unikat. Aus dem Automaten. Ja, richtig gelesen, Kunst aus dem Kasten.

In der romantischen Altstadt von Kronenburg hängt das „Chameleon“ – also der Kunstautomat – gegenüber des Café Zehntscheune (in dem es wundervollen selbstgebackenen Kuchen gibt, zum Beispiel himmschlischen Mürbteig mit dünner Joghurtschicht und riesigen, süßen Erdbeeren). Aber ich wollte euch ja ausnahmsweise mal nicht vom Backen erzählen, sondern von meinem nigelnagelneuen Kunstwerk.

Kunst im Kleinformat

In dem Automaten, der unübersehbar mal ein Zigarettenautomat war, sind in die Fächer, in denen früher Glimmstängelschachteln auf Abnehmer warten, kleine Kunstwerke eingezogen. Für 6 Euro kann man sich eines aussuchen. Dabei galt es, aus 6 Motiven zu wählen. Allein diese Auswahl macht Spaß. Nehme ich lieber was Abstraktes oder ein Eifel-Motiv (schließlich steht ja auf dem Maschinchen, dass es bei der Kunst im Kleinformat um Souvenirs geht). Will ich ein schwarz-weißes Motiv oder ein Bild mit Farbe?

Diese Fragen kann man leicht beantworten, die anderen nicht. Wer ist der Künstler oder die Künstlerin? Gibt es das hier immer oder ist es eine Aktion? Wer kommt auf eine so verrückte Idee? Oder ist die Idee gar nicht plemmplemm sondern nur mein Blickwinkel ver-rückt?

Erstmal habe ich aber festgestellt, dass ich zwar genug Geld, aber nicht genug Kleingeld hatte. Ich musste also die Bedienung des Cafés nach Wechselgeld fragen und in der Sonne mit herrlich intensivem Holunder-Rosenduft in der Nase darauf warten. Was die Vorfreude eindeutig gesteigert hat. Am Ende wollte ich unbedingt das Motiv mit dem „Paradies“ haben. Erwartungsvoll habe ich die passende Schublade aufgezogen und eine kleine weiße Schachtel herausgezogen. Vorsichtig habe ich sie aufgemacht und mein Kunstwerk herausgezogen.

Das kleine Kunstwerk zeigt eine Strichzeichnung einer Frau und rechts neben ihr eines stilisierten, etwas größeren Mannes, rundherum steht auf blauem Grundgeschrieben: Das Paradies ist hier

Erst, als wir wieder zu Hause waren, habe ich den kleinen Hinweis auf den Ursprung des Chamäleons auf der Schachtel entdeckt. Die Künstlerin heißt Julia Brück und hat nicht nur diesen einen Kunst-Automaten aufgestell, sondern 25 Stück. Jedes Bild ist ein Einzelstück – jetzt fühle ich mich noch bezuckerter.

Übrigens ist Kronenburg auch andernorts schön. Richtig, das ist ein Ausflugstipp 🙂Eine Reihe von alten Fachwerkhäusern in Kronenburg mit kleinen Dachgauben und Rosenbüschen davor

Streng geheim oder so

Kleiner Zwischenbericht aus dem WM-Fanlager:

Aktuell letzter Platz beim Tippspiel (meinem Punktestand würde ein Tor – der richtigen Mannschaft – sehr gut tun #Phrasendreschenkannich). Heute wurde ich von einem Auto überholt, das nicht nur die deutsche, sondern auch die brasilianische, die spanische, italienische, französische und die ghanaische Fahne (ja, die kenne ich, ihr etwa nicht?) an den Fenstern befestigt hatte, bisheriger Rekord.

Und: Es scheint keinerlei Favoriten mehr zu geben, nur noch Geheimfavoriten. Ausnahme: Die Brasilianer. Nach welchen Regeln die plötzlich alle umsortiert werden, wissen vermutlich nur Mehmet Scholl und die SPON-Sportredaktion. Am Grölen der Hymnen kann’s nicht liegen, schließlich gelten auch die als Geheimfavoriten, bei denen gar keine Hymne abgespielt wurde. Die Braslianer gewinnen die Hymnen-Kategorie natürlich trotzdem. Übrigens liegen sie auch in meiner streng geheimne Geheim-Kategorie ganz offiziell vorne: Schönste Polonaise.

Echt jetzt?

140610-hagelEigentlich wollte ich ein heute bisschen jammern. Über die Löcher in den Blättern der Weigelie, weil: Hagel. Also so richtig sichtbare Körner. Aber angesichts des Ausmaßes des Unwetters gestern, finde ich die Weigelienlöcher völlig in Ordnung.

Welches andere Thema bietet sich an, wenn das Wetter nicht taugt? Richtig: Fußball.

So langsam aber sich bricht auch beim Lieblingsmenschen und mir das WM-Fieber aus. Wir haben die Vorrundenspiele getippt, ausführlich die Rückenbeschwerden und die daraus folgende Absage von Frank Ribéry mit französischen Freunden diskutiert, hoffen, dass Marco Reus‘ Ausfall kein K.O.-Kriterium für die deutsche Mannschaft ist und ich habe sowohl einen WM-Spitznamen erstellt als auch fußballtaugliche Backideen entwickelt. Wir sind also durchaus infiziert – und das umso mehr, als dass wir zum ersten Mal seit Jahren ein Fußballevent nicht in Frankreich erleben (auch großartig, aber einfach nicht dasselbe; über die unterschiedliche Art, Fußballspiele zu kommentieren, könnte ich Romane schreiben).

Fußballfieber also. Aber die Auswüchse werden immer seltsamer. Paninisammelbilder: Klar. Kühlschrankmagneten? Haben wir auch. Alles was Fan und Umgebung schmückt (Ketten, Ohrringe, Servietten undsoweiter): Super. Nationalitäten-Pizzen und -Burger, Fahnen fürs Auto und Überzüge für Autospiegel und Fahrradsattel, Schuhe und Trikots, Taschen und Bälle: Kann ich alles irgendwie nachvollziehen. Aber müssen diesmal wirklich alle erdenklichen Produkte der Nahrungs- und Genussmittelindustrie mit auf Knopfdruck Samba tanzenden Familiendarstellern illustriert werden? Und was soll ich mit der offiziellen WM-Zahnbürste? Ääähh, nein, ich verlinke euch das alles nicht.

Was kommt als nächstes, WM-Klopapier? Ach so, gibt es schon. Na dann: Viel Spaß beim Fußball.

Erdbeer-Quark-Joghurt-Torte

Hier gab’s schon lange nichts Gebackenes mehr. Zeit, das zu ändern. Passend zum aktuellen perfekten Sonnentag hatte ich Lust auf eine Quark-Erdbeer-Torte:

Foto der Erdbeertorte

Der Boden ist ein Sweet&easy-Biskuit, darüber gibt es eine Masse aus 400 g Magerquark, 200 g Joghurt, 100 g Zucker und 600 g pürierten Erdbeeren. Gelatine oder Agar Agar dazu. Darüber dann noch eine Mischung aus 100 g Quark, 100 g Joghurt und etwas untergehobener Sahne.

Die restlichen Erdbeeren (zumindest die, die noch nicht im Mund des Lieblingstestessers verschwunden waren) wurden als Deko eingesetzt. Wiederholungsgefahr!