Archiv für den Monat: Mai 2014

Whisky Fair 2014

Hatte ich erwähnt, dass ich in letzter Zeit viel unterwegs war? Einer der Wege führte den Lieblingsmenschen, einige gute Freunde und mich in guter Tradition nach Limburg zur Whisky Fair.

whisky fair 2014-ueberblick

Das Wetter war wieder großartig, die Stimmung auch. Und wir haben ein paar schöne Entdeckungen gemacht.

Eine Hand hält die Flasche mit dem Etikett in die KameraDa war zum Beispiel dieser Edradour, der in ausschließlich in Chardonnayfässern geschlummert hat. Er gehört zu einer ganzen Reihe von Whiskys, die direkt in Weinfässer einziehen durften, die alle direkt aus der kleinsten Distille Schottlands stammen. Himmlisch trocken und dabei trotzdem fruchtig bringt der kleine Schotte überraschend viel Geschmack aus Frankreich mit. Klasse.

whisky fair 2014-japanerWeil der Lieblingsmensch mit Begeisterung Japanisch lernt, durften ein japanisches Tröpfchen bei der Verkostung nicht fehlen. Der 5 Jahre alte White Oak von Akashi sollte es sein. Nicht schlecht (viel Honig, Pfirsich, ein bisschen Getreide, ein bisschen Holz), aber mein Liebling wird er nicht.

Biersky-Erfinder Jean Metzger aus Uberach hält eine Flasche des Getränks im ArmEine echte Entdeckung kommt aus dem Elsass. In Uberach brennt man bei Bertrand vor allem Obst. Seit einiger Zeit gibt es aber auch Whisky. Und jetzt auch: Biersky. Der Name ist natürlich … so mittelgroßartig. Aber das Gebräu ist eine Mischung aus Whisky und Bierbrand, gelagert in Bourbonfässern und auch sonst behandelt wie ein Single Malt. Der Chef persönlich erzählte mit glänzenden Augen, dass er für die Rarität nur das Biobier der benachbarten Kleinbrauerei benutzt und der einzige sei, der auf eine solche Idee gekommen ist. Das sei eben der Erfindergeist der Franzosen. Und nachdem wir probiert haben, muss ich sagen: Stimmt. Der Biersky schmeckt natürlich nicht wie ein Whisky, aber doch rund und honigsüß, dabei aber auch ein wenig malzig-herb und vor allem nach frischen Kräutern. Süffig.

Außerdem gab es einen schön abgerundeten, sherrytönigen Writer’s Tears (mit einer besonders schönen Präsentation), ein Wiedersehen mit der Ardbeg Galileo und einen wirklich teuren Port Ellen (nein, den haben wir nicht probiert)..

Und dann war da noch dieser junge Bunnahabin von Riegger’s, der aussieht wie Wein. Er ist erst sechs Jahre alt und hat die Hälfte seines Lebens in einem Rotweinfass verbracht. Er schmeckt nach Kirschen, Zwetschgen und Rosinen und wenn man (wie der stolze Créateur empfiehlt), beim Schlucken tief einatmet, auch nach Orange und Birnen, Vanille und Schokolade. und nach mehr.

Halbvolle Flasche des Bunnahabin zwischen anderen FlaschenFolgerichtig durfte dieser kleine Rote Das Rotweinfass, in dem der Bunahabbin von Riegger's Selection gelagert hat.(rechts seht ihr übrigens das Fass, in dem er lag) dann auch bei uns einziehen. Sláinte!

 

 

Von Nischenbewohnern und anderen Heiligen

Hier war es zuletzt ganz schön ruhig. Aus Gründen. Und natürlich, weil ich ohne Internet unterwegs war. Zum Beispiel in Bamberg. Dazu gäbe es massenhaft zu erzählen. Vor allem von den Menschen, die diese Tage für mich so reich gemacht haben. Von der Sonne und dem Wasser und den langen Spaziergängen. Von meinem filmreifen Sturz über einer hinterhältige Treppenstufe. Von…

Aber heute bekommt ihr nur einen bildlichen Beweis dafür, dass Bamberg in Bayern liegt. (Jürgen: Ich weiß, es ist Franken, aber vom Rheinland aus gesehen, ist es eben doch Bayern 🙂 )

Und natürlich darf meine Lieblings-Nischenbewohnerin nicht fehlen (vor allem, da sie in meinem Herzen viel mehr als eine Nische bekommen hat).bamberg-mary ward

Die Burgen von Burgund

Spielpläne des Spiels Burgen von Burgund mit einigen Plättchen, die bereits ausgelegt wurden.Wir haben mal wieder Städte gebaut. Wundervoll abwechslungsreiche Städte an der Loire. Wir haben Tiere auf die Weide gebracht, Boote gekauft, Waren verschifft und wertvolle Rohstoffe in unseren Bergwerken abgebaut. Und das alles in unserem Wohnzimmer, mit den Burgen von Burgund. Das Spiel stand schon 2011 auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres, wir haben es aber erst vor Kurzem für uns entdeckt.

Das Prinzip des Spiels ist ziemlich komplex, aber wenn man es einmal verstanden hat, dann doch überschaubar. Allerdings hat man bei jedem Zug mehrere Möglichkeiten und es ist gar nicht so einfach, abzuschätzen, welche Option einen am Ende die meisten Punkte einbringt.

In fünf großen Runden mit jeweils fünf Zwischenrunden kann jeder Spieler sich entscheiden, ob er Gebäude oder Plätze bauen, Tiere anschaffen und auf die Weide stellen oder ob er Boote, Minen oder Burgen kaufen will. Je nachdem, was man baut, darf man weitere Aktionen ausführen oder eben auch nicht. Man kann Zusatzplättchen erstehen, Waren verkaufen oder Würfelpunkte gegen Arbeiter eintauschen. Die Arbeiter können beim nächsten Wurf einen Punkt auf die Würfelzahl addieren oder einen Punkt davon abziehen. Die gleiche Fähigkeit haben sie auch beim Einpassen der Bauplättchen auf den Stadtplan. Das klingt kompliziert, ist aber – zumindest beim Spiel zu zweit – schnell zu lernen und umzusetzen.

Besonders gefällt uns die etwas wilde, aber sehr gute Mischung aus Strategie und Glück – denn die besten Pläne bringen einen nicht weiter, wenn man nicht die passenden Zahlen würfelt oder wenn einer der Spieler, der vor einem an der Reihe ist, die besten Plättchen mithilfe der legendären gelben Sonderplättchen wegschnappt.

Das gesamte Spiel ist aufwändig ausgestattet und sowohl die detailreiche grafische Gestaltung als auch die zurückgenommene Farbgebung sind in unserer Spielerunde gut angekommen. Wir vergeben daher 3,5 von 4 Sternen.

Ich habe keine Wahl

Es gibt Wahlplakate, die sagen mir eigentlich nur eins: Dass ich keine Wahl habe. Ohne mehr über den Kandidaten oder die Kandidatin zu wissen, sagen sie mir deutlich, dass ich diese Menschen und ihre Partei keinesfalls wählen werde. Ein paar Beispiele aus der Umgebung?

Wofür Frau Heller steht, außer für einen Humor, den ich zwar verstehe, aber nicht teile, erfahre ich auf ihren Postern und Flyern nicht. Auf ihren Plakaten war zuerst ihr Portrait als schwarzer Schattenriss, dann wurden Plakate mit ihrem Schatten in grau aufgehängt und seit ein paar Tagen schaut sie uns auf einer Großfläche als Foto entgegen. Ach ja, Text gibt es auch: „Heller bitte“. Haha.

Die Unabhängige Wählergemeinschaft / Forum „Mündige Bürger“ verwirrt mich mit den seltsam gesetzten Anführungszeichen. Ich bin übrigens auch misstrauisch, wenn irgendwo „frisches“ Gemüse angepriesen wird. Außerdem schreiben sie: Uns kann jeder wählen. Warum? Weil ihr Programm so beliebig ist? Auf der Website erfahre ich darüber zwar fast nichts, finde aber immerhin einen Aufruf, dass man sich bei ihnen melden soll, wenn man Sparvorschläge hat. Ah ja.

Gleich zwei Parteien (die Piraten und die Aktiven Bürger Bornheim) erobern unsere Stadt zurück. Was immer das bedeuten soll.

Plakat der FDB in Bonn, auf dem steht: Schwaad nit, maach!Noch schlimmer wird es bei der FDP. Da steht zum Beispiel: Mehr Parkplätze statt mehr Schlaglöcher, das brauchen wir hier. Wirklich? In einer Gemeinde, die chronisch pleite ist, in der es so viele andere Aufgaben zu erfüllen gibt und in der viele der Hauptverkehrsstraßen in den vergangenen Jahren aufwändig saniert wurden? Und dann: Bürger schützen statt blitzen. Sind die Kinder in Kindergarten und Grundschule keine schützenswerten Bürger? Oder habe ich einfach nicht verstanden, warum gerade dort und meistens auch noch passend zum Schulschluss geblitzt wird? Wenn ich mir so oft an den Kopf fassen würde, wie ich beim Lesen der Plakate wollte, bekäme keiner mehr mein Gesicht zu sehen.

Richtig schlimm wird es ein paar Wahlkreise weiter. Da will ein freundlich lächelnder Herr ins Stadtparlament gewählt werden mit dem Slogan: Schwaad nit, maach! Dass es in Parlamenten, in unserer Demokratie, eben nicht darum geht, einfach irgendwas zu „maache“. Dass es, ganz im Gegenteil, vielmehr darum geht, durch die Diskussion, den Austausch von Argumenten, das Abwägen und Verhandeln zu Ergebnissen zu kommen. Dass das Reden, die Debatten im Parlament ganz elementar zum Kompromisse finden, zum Einbinden der Bürger, zum Entwickeln von Handlungen, kurz: zum Wesen des demokratischen Prozesses gehören – das scheint dem Kandidat und den Wahlkampfstrategen der Partei nicht klar zu sein. Irgendwie finde ich es fast zu wenig Strafe für diesen Mist, denen meine Stimme nicht zu geben. #kotzkotzkotz.

Mango-Buttermilch-Shake

Eigentlich wollte ich euch heute ein bisschen was zum Thema Wahlplakte in der Umgebung erzählen. Das verschiebe ich aber auf einen der nächsten Tage, denn ich muss mich jetzt unbedingt einem faulen Tagesausklang widmen.

Hatte ich schon erwähnt, dass der Lieblingsmensch und ich gerne Mangos mögen? Heute gibt es zum Abschluss eines sonnigen Tages einen Mango-Buttermilch-Shake (Mango, Buttermilch, ein bisschen Vanille und Eiswürfel 20 Sekunden im Thermomix). Ich bin dann mal im Garten, die Abendsonne genießen…

Der mango-gelb glänzende Shake zusammen mit einem grünen Strohhalm in einem Glas auf einem Holztisch, auf den die Abendsonne scheint, mit einer rosa Tulpe daneben.